Auch am Weissensee traf es immer wieder Familien, die bei einem Brandunglück Hab und Gut verloren. Vulgo Kraner verlor 2mal das Heimathaus 1830 und 1940. Im April 1830 brannte in Oberdorf auch der Maierhof (Wirtschaftsgebäude) des Christoph Brandtner vlg Schluder ab. In einem ausführlichen Akt des Bezirksgerichtes Greifenburg wird zur Brandursache ermittelt. Zeugen werden befragt, u.a. der Nachbar Michael Pichler ein Bruder des vlg Rothbauern, Johann Winkler, der Vorhauser (2. Ehe mit der Witwe) der vlg. Kolbitschhube, Johann Knaller der Knecht vom Schluder.
Auf die Frage, ob das Feuer durch Tabakrauchen ausgebrochen sein könnte, gibt der Besitzer Christoph Brandtner zu Protokoll: „dies könnte freylich auf andern Orten der Fall sein, aber bei mir nicht, indem mein alter Vater das Vieh zu füttern pflegte, jedoch sich mit dem Tabakrauchen nicht beschäftigt, weil es seiner Gesundheit nicht dienlich ist.“
An Ende wurde keine Ursache für den Ausbruch des Feuers gefunden. Der Schluderbauer trug einen Schaden von 1.190 Gulden davon (ca 35.000 Euro), versichert war zu der Zeit kaum jemand.
Die Freiwillige Feuerwehr Weissensee wurde dann erst im Jahr 1880 vom Lehrer Mathias Bader gegründet. Aus einem Zeitungsbericht: „Unsere neuerrichtete, mit sehr guten Löschmitteln ausgestattete Feuerwehr hatte bereits eine Feuerprobe zu bestehen und - sie hat sie glücklich bestanden. …. Leider war der Hauptmann unserer Feuerwehr Herr Lehrer Bader bei dem ersten Brande seit Errichtung derselben nicht hier anwesend. Er erfüllt gegenwärtig seine Militärpflichten in Villach.“
Abgebrannt war eine Sägemühle des Bürgermeisters Johann Essl vlg Pletz in Gatschach.
1906 brannte in Neusach der Rupitschhof. Die Zeitung schrieb dazu: “Man dachte natürlich zuerst daran, die Menschen zu retten. Die alte Großmutter wurde samt dem Bette in ein anderes Haus getragen. Auch zwei Kühe und zwei Kälber verbrannten, es wurde alles ein Raub der Flammen.“
Da hofft man, dass die Freiwillige Feuerwehr derartiges verhindern kann! Ein Segen, dass es sie gibt.
Bild aus dem Buch "Weißenseetale, Hamatle mein". Ein Tipp, Buch gibt es zu kaufen!
©Fian Heidi
Quelle: Michael Skihar - Alte Ansichten vom Weißensee in Kärnten
