Chronik der Schule Techendorf 1877
Einige Worte voraus
Aus den nachfolgenden geschichtlichen Aufzeichnungen ist zu ersehen, dass die hiesige Volksschule vom Zeitpunkte ihrer eigentlichen Gründung an bis in die Gegenwart (Jahr 1877) bereits etwas über 90 Jahre besteht.
„Fürwahr, ein kleiner Zeitabschnitt im Leben einer Schule, diese neunzig Jahre!“_ so wird vielleicht Mancher beim ersten flüchtigen Blick auf diesen geschichtlichen Abriß ausrufen und zugleich hinzufügen: “da könnte wohl ein recht klares und vollständiges Bild gegeben werden, besonders weil man dem Ursprunge noch ziemlich nahe steht!“_ Und doch, wie viele Ereignisse drängen sich oft zusammen auf einen Tag oder auf ein Jahr, _ und hineingetrieben in den rasch und gewaltsam dahinbrausenden Strom der Zeit können bisweilen die wichtigsten Daten und Urkunden spurlos fortgerissen und vernichtet werden!
So fehlen auch hier die authentischen geschichtlichen Daten der ersten Jahre des hiesigen Gemeinde= und Schullebens und was hierüber erwähnt wird, mußte anderwärts aufgesucht und aus anderen Quellen geschöpft werden, weshalb der Verfasser der nun folgenden geschichtlichen Skizze die Voraussendung dieser Bemerkung für nöthig erachtete.
Die vorhandenen Daten über diese Schule z.B. die Aufführung des Schulgebäudes (Errichtung der Schule), Erweiterung und Vervollständigung in dieser Richtung, hohe Besuche, das Inslebentreten wichtiger Verfügungen u. dgl., kurz bekannte wichtigere Ereignisse in ihrer Zeitfolge _ wurden möglichst übersichtlich und zusammenhängend in der nachfolgenden Schulchronik zusammengestellt.
Die Geschichte |:Chronik:| der Schule
Als mit dem Erscheinen des Toleranzedictes Kaiser Josefs II., dieses großen Wohltäters der Völker Österreichs, ein neues Leben in die erstarrten und gefesselten Gemeinden der österr. Evang. Kirche gekommen war und gleichzeitig auf den akatholischen Schulen die Bahn freier Entwicklung eröffnet ward, legten die Gemeinden zunächst und hauptsächlich ihre Hände an den Bau und die Befestigung des Kirchenwesens, wobei die Schule, besonders auf dem flachen Lande, momentan wenig Berücksichtigung finden konnte.
Wenngleich ihre große Bedeutung durchaus nicht verkannt wurde, so forderte und erhielt doch die Kirche die größten Opfer. Vornehmlich fehlte es auch an tüchtigen Männern im Lehrfache, die, zumal bei den damaligen mehr als bescheidenen
Einkünften der Lehrer in Dorfgemeinden, dem dornenvollen und entbehrungsreichen Schulamte sich opferten. Hie und da Bauern, verunglückte Handwerker, Invaliden und, wenn’s hoch kam, halbabsolvirte Gymnasiasten, welche leibliche und geistige Armuth oder andere Verhältnisse am weiteren Studium gehindert, stellten das Contingent zur Besetzung der Schulmeisterstellen _ und so konnte es anfänglich auf diesem Gebiete nicht vorwärtsgehen.
Das am 13. Oktober 1781 vom glorreichen Kaiser Josef II. herausgegebene Toleranz=Edikt hatte zur Folge, daß sich unter anderen auch zu Weißbriach im nahegelegenen Gitschthale eine evangelische Kirchengemeinde A.B. im Jahre 1782 bildete. Im gleichen Jahre wurde am Weißensee allhier zur obigen Muttergemeinde eine evangel. Tochtergemeinde (Filiale) ordentlich gegründet, so daß in Anbetracht der damaligen Verhältnisse d.J. 1782 auch als Gründungsjahr der Schulgemeinde Techendorf angesehen werden kann.
Schon vor der Erbauung eines eigenen Schulhauses wirkte hier einige Zeit ein gewisser Schmidthofer* als erster „Schullehrer“. Die Schule wurde |: und zwar nur im Winterhalbjahr:| vor dem Baue des Schulhauses in einem Bauernhause zu Techendorf abgehalten. Erst im Jahre 1785 wurde von der evang. Gemeinde hier am Weißensee im Orte Techendorf ein Schulhaus aus Holz erbaut. Da jener
* Schmidthofer erhielt 20 fl. Jährlich (alte Schulrechnung) . Andere Einkünfte sind nicht ausgewiesen.
Schmidthofer (angebl. aus Siebenbürgen) als erster Schulmeister hier genannt wird, so ist über die vorherige Zeit und über die damalige Schul= und Volksbildung nichts Zuverlässiges zu berichten.
Wenig oder nichts wird in dieser Hinsicht geschehen sein. Schmidthofer, von dem nur noch seine Eigenschaft als Bäcker in d. Erinnerung der Leute schwebt, verließ übrigens bald wieder die hiesige Schule.
Ihm folgte als Schullehrer der in hiesiger Gemeinde gebürtige Herr Kristof Stanitzer, er übernahm im Jahr 1788 als provisorischer Lehrer sein Amt und es wurden ihm mittels Contrakt für jeden abgehaltenen Winter=Schulkurs 65 fl. Gehalt und das nötige Brennholz von der Gemeinde zugesichert. Weil es damals nur eine Winterschule gab, so beschäftigte sich der Lehrer im Sommer meistens mit d. Tischlerarbeit, wie denn überhaupt in damaliger Zeit Nebenbeschäftigungen den unzureichenden Gehalt aufbessern mußten.
H. Kristof Stanitzer war verehelicht und wirkte cirka 34 Jahre (von 1788 – 1822) als Lehrer. Namentlich über die Aufführung des ersten Schulgebäudes die Gründung der Schule, und über das Wirken des obengenannten Lehrers fehlen leider nähere Berichte und es bleibt so Manches, das hieher gehörte, in Dunkel gehüllt.
Erwähnter Lehrer wirkte zur Zufriedenheit der Leute. Mit Anfang November des Jahres 1822 trat Herr Johann Stanitzer den Schuldienst als provisorischer Lehrer hier an.
Herr Joh. Stanitzer, ein ehel. Sohn des vorerwähnten Kristof Stanitzer, wurde am 3. Juli 1802 in Techendorf geboren und erst in gereifteren Alter von seinem Vater im Jahre 1821 in die Hauptschule nach Villach gegeben, allwo er den damaligen dreimonatlichen Präparandenkurs mitmachte.
Da d. Candidat Stanitzer im darauffolgenden Jahre (1822) sich der Concurs=Prüfung in Klagenfurt unterzog, wobei ihm sein Präparanden=Zeugnis vom Bischöfl.Gurk.Consistorium mit dem Beisatze bestätigt wurde: „Kann als Lehrer in Vorschlag gebracht werden“, _ so überließ ihm der Vater mit Einverständniß der Gemeinde die Schule. Hr. Joh. Stanitzer, welcher bereits mit Anfang November 1822 den Posten allhier als provisorischer Lehrer antrat, erhielt erst im Jahre 1825 vom k.k. Kreisamte Villach die rechte Ausstattung.
Der vorläufige Gehalt betrug 60 fl., wozu etwas Getreide und das nothwendige Holz kam. Da sich Hr. Stanitzer i. J. 1830 verehelicht hatte, so erbaute ihm die Gemeinde zu seinem leichteren Fortkommen ein kleines Ökonomiegebäude. Zur Fütterung zweier Kühe nahm sich der Lehrer Pachtgrundstücke, sodaß er sich mit der Familie nun leichter durchschlagen konnte.
Am 21. Oktober 1836 erhielt Joh. Stanitzer von der hohen k.k. Landesstelle das Bestätigungsdekret. Auch wurde ihm später auf Grund früherer Schulvisitationen eine anerkennende Belobung vom hohen k.k. Gubernium (in Laibach) durch das k.k. Kreisamt am 31. Oktober 1846 mitgetheilt.
Bis zum Jahr 1845 wurde hier nur Winterschule abgehalten. Von da ab wurde über Antrag des evangel. Pfarrers, des sel. Herrn Chr. Wieser (v. Weißbriach), auch im Sommer ein Schulunterricht durch 3 Monate eingeführt.
Aus diesem Grunde wurden auch dem Lehrer vertragsmäßig als Einkommen zugesichert: Jährlich 65 fl. Gehalt, welcher auf die Schulpflichtigen angelegt wurde; dann aus der Nachbarschafts= und Bethauskassa je 5 fl. Zusammen 10 fl. Und außerdem von jedem Bauer der Gemeinde 2 Maßl Weizen, 1 Maßl Roggen u. 1/4 Klafter Holz in Scheitern, sowie von jedem Keuschler (ohne Unterschied) 1 Maßl Roggen.
Da das hölzerne Schulhaus durch die Länge der Zeit schon baufällig geworden war, so entschloß sich die Schulgemeinde, ein neues Schulgebäude aus Steinen aufzuführen, wozu denn auch im Jahre 1852 die nöthigen Vorbereitungen u. Verrichtungen den Anfang bildeten.
Im darauffolgenden Jahre 1853 wurde der Schulausbau ganz ausgeführt und vollendet. Obschon die nöthigen Baumaterialien die Gemeinde selbst beigestellt und alle Fuhren und Handschichten geleistet hatte, so beliefen sich doch die Barauslagen auf nahe 1600 fl., welche theils von der Gemeinde selbst, theils von auswärtigen Unterstützungen u. Sammlungsgeldern gedeckt (od. bestritten) wurden.
Freudig erregt mochten wohl alle nunmehr sein, wenn sie die würdigere Unterrichtsstätte der Schuljugend sahen und sie mit dem hölzernen Gebäude der Vergangenheit verglichen, denn ein nettes und
zweckmäßiges Schulhaus macht einen angenehmeren Eindruck, als ein hölzernes u. baufälliges, in dem man kaum die Häupter seiner Lieben zählen kann, geheimen Dunkels wegen.
Lehrer Stanitzer setzte nun seine Thätigkeit eifrigst fort. Die Schule, häufig mit dem Ausdruck „Trivialschule“ bezeichnet, wurde in vielen Stücken verbessert u. vollständiger eingerichtet.
Ein entschiedener Fortschritt ist von der Österr. Politischen Schulverfassung zu dem Reichsvolksschulgesetz vom 14. Mai 1869 gemacht worden.
Es kann hier nicht unerwähnt bleiben, daß, nachdem zuvor Zeugnisse u. Documente des Lehrers Stanitzer seitens des Hochw. Seniorates z. Tressdorf behufs weiterer Vorlage abverlangt wurden, Seine k.k. Apostolische Majestät, Kaiser Franz Josef I. mit allerhöchster Entschließung vom 24. Juli 1867 den Herrn Joh. Stanitzer als Anerkennung seiner vieljährigen vorzüglichen Dienste im Schulamte das silberne Verdienstkreuz mit der Krone allergnädigst zu verleihen geruhte.
Als evangelische Schule wurde dieselbe seinerzeit auch vom Wiener Superintendenten einmal besucht und es führte in Schulangelegenheiten die Kirche die Aufsicht. Anders wurde es mit dem Inslebentreten des neuen österr. Schulgesetzes, dieser durchgreifenden Reform des gesammten Schulwesens. Der Staat übernahm die Schulaufsicht und die Verordnungen von den Jahren 1869-70 bestimmten im Ortsschulrathe, Bezirks= u. Landesschulrathe und in den Inspectoren Aufsichtskörper, die das Wohl der Schule zu wahren haben und dem Unterrichts=Ministerium in Wien unterstehen.
Es wurde seitdem durch den Schulzwang allen schulfähigen Kindern vom 6. – 14. Jahre die Wohltat eines genügenden Unterrichtes gesichert, alle nöthigen Schulbücher u. Lehrmittel verbessert und reichlicher angeschafft; auch kam die humane u. sachverständige Beaufsichtigung und Leitung des Lehrers durch Männer seines Faches, d. Verbesserung der Besoldung u. Befreiung von störenden Nebengeschäften hinzu.
Diese Schulreform, welche als relativ größter Fortschritt in der Schulchronik der Gegenwart (namentlich seit 1870) bezeichnet werden muß, blieb auch in dieser Schulgemeinde nicht erfolglos. Bis zum Jahre 1871 behielt diese Volksschule den confessionellen Charakter als evangelische Schule A.C. bei. Mit 15. August 1871 gab jedoch das Presbyterium der evangel. Schul= und Kirchengemeinde Techendorf an den hohen k.k. Kärnt. Landesschulrath (in Klagenfurt) die Erklärung ab, dass die bisher dem Charakter nach confessionell (evang) gewesene Schule als eine öffentliche anerkannt und behandelt werden möge.
Über dieses Einschreiten (d. Öffentlichkeitserklärung) wurde hohen Orts an den k.k. Bezirks=Schulrath zu Spittal, wohin diese Schule gehört, herabberichtet, (ddo 30. Oktober 1871 L.Sch.R. Klagfrt) dass nach der Verordg.
Vom 31. Oktober 1870 Z.. 1284 L.Sch.R. die bisherige evangelische Schule zu Techendorf als eine öffentliche Volksschule anerkannt wird. Demzufolge wurde auch der k.k. Bez. Schulrath Spittal ermächtigt, dem Lehrer Joh. Stanitzer den ihm nach Maßgabe der Wdg. vom
31. Oktober 1870 Z. 1283 (L.Sch.R.) gebührenden Gehalt vom 1. November 1870 an nachträglich aus der Schulbezirkskassa erfolgen zu lassen.
Das fürs damalige Schuljahr 1870/71 vorgeschriebene Schulgeld (1 Kind 5 Kr. p. Woche) mußte noch entrichtet, jedoch nebst den lokalen Zuflüßen (Einkünften) an die Schulbezirkskassa abgeführt werden, wogegen der Lehrer 300 fl. Gehalt und die Gemeinde den Rückersatz ihrer Auslagen erhielt. Im darauffolgenden Jahre erhielt Lehrer Stanitzer den regulirten Gehalt pr. 400 fl. (III. Gehalts=Klasse) u. gesetzliche Zulagen, welches Einkommen dem damals nahezu 70jährigen Schulmanne von Herzen gegönnt ward.
Bis zum Schluß des Schuljahres 1873/74 wirkte Hr. Joh. Stanitzer als öffentlicher Lehrer an hiesiger Schule. Im Herbst 1874 ging er nach einem 52 Jahre langen mühevollen Wirken im Schuldienste (1822-1874) in den wohlverdienten Ruhestand mit 275 fl. Jährlicher Pension, vom 1. November 1874 angefangen.
Fast alle Gemeinde=Insaßen allhier waren einst Schüler des pensionierten Lehrers Stanitzer, der in seinem Amte recht eifrig zum Wohle der Gemeinde und Kirche, wie auch nicht minder zur Zufriedenheit der vorgesetzten Schulbehörde zu wirken bemüht war, was die hohe Auszeichnung, die ihm durch die Verleihung des silbernen Verdienstkreuzes ward, deutlich genug darthut.
Der erledigte Posten allhier wurde öffentl. Ausgeschrieben und durch den Lehramtskandidaten Georg Winkler auf dem Wege der Kompetenz wiederbesetzt. Herr Georg Winkler, gleichfalls einstens ein Schüler Stanitzers, wurde hier mit
Beginn des Schuljahres 1874/75 (Oktober 1874) als provisorischer Lehrer angestellt und begann seine Amtswirksamkeit Anfang November 1874.
Lehrer Winkler, ein Sohn des vulgo Moserwirthes in Techendorf, wurde am 14. September 1856 geboren, machte seine Vorstudien in Klagenfurt, worauf er die Ausbildung fürs Lehrfach an der evangel. Lehrerbildungsanstalt zu Bielitz in k.k. Schlesien genoß. Er wirkte mit Eifer, Treue und pädagogischem Takte auf dem ihm zugewiesenen Arbeitsfelde, stieß jedoch in manchen Beziehungen (wie betreffs d. Schulversäumnisse und Durchführung der Schulpflichtigkeit, also puncto Austritt aus der Schule besonders bei minder reifen Kindern) _ auf nicht geringe Hindernisse.
Selbst der Ortsschulrath, dem der Vater des Lehrer Winkler als Obmann vorstand, trat den Bestrebungen des jungen Lehrers hemmend entgegen und machte in gedachten Angelegenheiten Front gegen denselben. In Folge dieser Vorkommnisse sah sich Hr. Winkler in die Lage gedrängt die Schule seiner Heimatgemeinde zu verlassen, wenngleich derselbe betreffs: „Der Prophet gilt nicht im Vaterlande“ _ sonst keine Klage führen konnte.
Bis gegen Ende Jänner 1876 fungirte Lehrer Georg Winkler an hiesiger Schule, worauf er denn prov. Lehrer in Gmünd und später (1876/77) zweiter Lehrer in Kremsbrücke (Gmündthal) wurde. Die Schule allhier mußte bis in den Sommer 1876 unbesetzt u. unversorgt bleiben.
Der Ortsschulraths=Obmann Johann Winkler aus Techendorf hatte es inzwischen dahin gebracht, dass vom k.k. Landesschulrathe für den daigen Lehrposten bis auf Weiteres eine Lokalzulage von jährlichen 50 fl. Ö.W. (ddo 2. Juni 1876, Nr 1042) bewilligt wurde, was in Anbetracht der hiesigen Verhältnisse auch dringend geboten erscheint.
Die vakante Lehrstelle mit den systemisirten Bezügen wurde Ende Juni 1876 Herrn Ignaz Kosek, damals absolvirten Lehramtskandidat in Klagenfurt (allwo derselbe seine mehrjährige Studienlaufbahn beschloß) _ in der Eigenschaft eines provisorischen Lehrers verliehen. Hr. Lehrer Kosek, gebürtig aus Iglau in Mähren und röm. katholischer Religion, konnte den evang. Religionsunterricht und den Organistendienst allhier nicht besorgen, welcher Umstand leider wieder den Anlaß gab, dass derselbe als frische Kraft trotz seines sonst eifrigen Wirkens es vorziehen mußte, diese Schule, an der er von der 1. Hälfte d. Juli 1876 bis Mitte September desselben Jahres gewirkt, mit einer anderen zu vertauschen.
Als öffentliche Volksschule wurde diese einklassige Schule im Jahre 1872 durch den k.k. Bezirksschulinspektor, Herrn Friedr. Scholz, inspizirt, was auch am 6. Juni 1873 und 21. August 1874 durch denselben geschah. Am 21. Mai 1875 nahm Herr J. Tronegger und am 6. September 1876 Herr Joh. Gritschacher als k.k. Bezirksschulinspektor die Visitation der Schule vor. Auch im Schulbesuch (zur Zeit des Hr. Stanitzer) durch den k.k. Bezirkshauptmann, Herrn Joh. Weindorfer, wird mit Vergnügen erwähnt.
Nachdem mit dem Schlusse des vorigen Schuljahres 1875/76 oder eigentlich nach Ablauf der Ferien im Herbst 1876 der prov. Lehrer, Herr Ignaz Kosek, die Schule verlassen hatte _ weil zum Lehrer von Weisach ernannt _ , mußte dieser Posten abermals ein halbes Jahr unbesetzt bleiben. _ Erst mit Ende April 1877 trat der unterzeichnete Mathias Bader als definitiver Lehrer den Schuldienst hier an.
Zu Tressdorf im Gailthal am 31. Jänner 1854 geboren, absolvirte er die dortige Volksschule und machte dann seine Studien in 4 Jahren an der evang. Lehrerbildungsanstalt zu Oberschlesien in Ungarn (Eisenburger Lomitat). Seine amtliche Wirksamkeit trat er im Herbst 1871 als Privatlehrer in Wiedweg (Schulbezirk Klagenfurt Land) an, in welcher Eigenschaft er auch die öffentliche Lehrbefähigungsprüfung in Klagenfurt (April 1872) abzulegen hatte. Im September 1873 Wiedweg verlassend, war er hierauf 3 1/2 Jahre öffentlicher Lehrer an der einklassigen Volksschule zu Goderschach im Gailthal (Bezirk Hermagor) worauf er dann mit 30. April 1877 _ weil auf dem Wege der Kompetenz für Techendorf ernannt _ , den Schulunterricht hier beginnen konnte.
Nach dieser kurzen Skizze wird es wohl kaum nöthig sein, es noch besonders zu betonen, dass diese Schule in der Letztzeit mit Schwierigkeiten zu kämpfen hatte und jedem in das Schulwesen nur einigermaßen Eingeweihten wird es vollkommen einleuchtend
sein, dass der rasche Lehrerwechsel und die Zwischenzeit ohne Unterrichts krebsschädlich auf die Schule wirken musste, welchen unausweichlichen Übelstand Eltern und Lehrer wohl am drückendsten fühlen. Es bleibt im Interesse der Schule nur zu wünschen, dass solch missliche Umstände und eine derartige Verkettung von Vorkommnissen, wie sie in letzterer Zeit (u. wohl nicht ohne Schuld einzelner Schulgemeinde=Mitglieder) _ hier stattgefunden, der Schule in Zukunft fernbleiben möchten. _
So sei dann dieser Rückblick mit dem Wunsche für ein erneutes Aufblühen und für eine gedeihliche Fortentwicklung der hiesigen Schule _ behufs zeitgemäßer Verwirklichung der anzustrebenden Ideale im Volksschulwesen _ geschlossen.
Schule Techendorf am Weißensee, im Juli 1877.
Mathias Bader Lehrer
Vidi am 15.2.1878
Johann Gritschacher
k.k. Bez. Schulinspektor
Bemerkung. D. Fortsetzung folgt auf nächster Seite.
Das Schuljahr 1877/78 verlief in gewohnter Weise. Des Dienstes immer gleichgestellte Uhr rief zur rechten Geistesarbeit, deren Größe man sich wohl schon im Vorjahre, aber noch mehr im gedachten Winterkurse bewußt geworden. Abgesehen von dem Übelstande des Nichtvorhandenseins mehrerer wichtiger Amtsschriften, _ der auch zu beheben war, _ machte auch die große Schülerzahl ein gut Stück Arbeit. Der Schulbesuch war ein fleißiger zu nennen. /Inspektion vide Visitationsbuch
Das Schuljahr 1878/79 nahm seinen Anfang mit der üblichen Aufnahme der Schulanfänger. Beginn des November 1878. Ein schönes Fest, eine rechte Jubelfeier, unterbrach in diesem Schuljahre das Alltagsleben mit seinem Wirken und Schaffen. Diese Schulfeierlichkeit begieng man am 24. April 1879, wie in allen Gauen des großen Vaterlandes und vielgestaltigen Reiches, so auch hier.
Anlaß zur Feier bot die auf diesen Tag fallende „silberne Hochzeit“ des erlauchten Kaiserpaares von Österreich ihrer k.k. apostol. Majestäten Franz Josef I. und Elisabeth. Dass es der Schule ganz besonders auch obliegt, den 25ten Gedenktag der Vermählung allerhöchst Ihrer k.k. apost. Majestäten durch eine würdige Feier auszuzeichnen, braucht wohl nicht erst dargethan zu werden. Freilich konnte diese hehre Feier allhier nur in einer den örtlichen Verhältnissen angemessenen Weise begangen werden.
In Nachstehendem sei die gedachte Feier, begangen durch Schuljugend, Lehrer und Ortsschulrath, etwas gekennzeichnet. Die Vorfeier des festlichen Tages begieng zunächst die Ortsgemeinde am Abend des 23. April 1879 in entsprechender Weise an einem geeigneten Orte. Pöllerschüsse und Freudenfeuer bezeichneten am Vorabend die Bedeutung des kommenden Tages. Am 24. April 1879 begann schon frühmorgens die Schulfeierlichkeit.
Die festlich gekleidete Schuljugend begab sich in Begleitung des Ortsschulrathes _ Obmannes Joh. Pichler und des Ortsschulraths-Mitgliedes Michael Knaller am Morgen dieses Tages ins einfach geschmückte mit den Bildnissen (Ölgemälden) Ihrer k.k. Majestäten gezierte Schulzimmer, allwo vom Lehrer Math. Bader _ d. Schreiber dieses in einer Ansprache die Bedeutung des Tages für die österr. Unterthanen, insonderheit aber auch für die vaterländische Jugend hervorgehoben und in das rechte Licht gestellt wurde, worauf ein 3 maliges Hoch auf das allerhöchste Herrscherpaar ausgebracht wurde und das Absingen patriotischer Lieder folgte.
Sodann wurde eine Testschrift betitelt „Franz Josef I. Ein Bild seines Lebens“, verfaßt von einem österreichischen Schulmanne u. mit 8 Illustrationen geziert, im Einverständniß mit den Eltern den Schülern eingehändigt, welches Heft beregtem Zwecke trefflichst dient.
Hierauf schlug man gemeinsam, _ die Schuljugend paarweise _ , den Weg nach Weißbriach ein, um in den dortigen 2 Kirchen beider Muttergemeinden dem Festgottesdienste anzuwohnen. /beide Conf./ Auf der Kreuzberger Straße bewegte sich _ Weißbriach und dann Hermagor zufahrend bekanntlich im September 1856 der Kaiserzug, indem im genannten Monate (anno 1856) die Reise Ihrer k.k. Majestäten Franz Josef und Elisabeth durch Kärnten vor sich ging.
Viele Augenzeugen erzählen mit beredtem Munde von der damals stattgehabten Durchreise des hohen Kaiserpaares, die Jungen erfuhren es durch die Alten. Nahe am Kreuzberger Joch, wo man die niedere, eine rechte Aussicht zum Weißensee hindernden Hügel unter sich hat, ist eine freie Anhöhe, zu welcher im Jahre 1856 aus Anlaß der Kaiserreise ein frisch gebahnter Kiesweg durch eine improvisirte Parkanlage führte. Diese Anhöhe ist ein sehr geeigneter Aussichtspunkt, weshalb man damals auf ihr ein Pavillon errichtet hatte.
Unter großem Volksandrange und herzlichen Vivat_Rufen näherten sich Ihre k.k. Majestäten der bezeichneten Stelle. Am Punkte, wo der nun angelegte Parkweg von der Straße ablenkte, angelangt, geruhten Höchste dieselben die Wägen zu verlassen und zu dem gedachten Aussichtspunkte sich zu begeben, der seither mit allerhöchster Genehmigung den Namen „die Kaiserhöhe (Franz-Josefs-Höhe) führt.
Ihre k.k. Majestäten verweilten mit sichtlichem Wohlgefallen auf dem schönen Punkte, ließen sich auch trotz der drohenden Gewitterwolken vom damaligen Bürgermeister Andreas Winkler und vom k.k. Forstmeister Kasp. Kamptner über Einiges Auskunft geben.
An dieser denkwürdigen Stelle, die durch eine Tafel bezeichnet erscheint und auch sonst kenntlich ist, wurde nun die Schuljugend aufgestellt und ihr die Bedeutung derselben klargelegt.
Nach solchen einleitenden Worten und nach Hoch=Rufen, die von 6 Schüssen begleitet wurden, wurde das Kaiserlied (die österr. Volkshymne) und das patriotische Lied „Auf Öst´reich glänzt ein Liebesstern, das Land hat einen guten Herrn etc gesungen. In Weißbriach, woselbst nach der Schulfeier der Jugend ebenfalls aus dem geschmückten Schulhause gemeinsam mit den hiesigen Schulkindern in die Kirche zog _ sowie auch die dortige freiwillige Feuerwehr vollzählig ausrückte _ trug das gemeinsame Begehen der gottesdienstlichen Festfeier das Weitere zur Erhöhung der Stimmung noch bei.
Nach Schluß des Festgottesdienstes wurden die hiesigen Schüler einfach bewirthet, wofür der anwesende Ortschulraths_Obmann Pichler Sorge trug. So verlief dieser schöne, erhebende und seltene Festtag, der 24. April 1879, zugleich begünstigt vom besten Wetter. Das Ganze gestaltete sich zu einem bedeutungsvollen Schulfeste.
Wie nicht minder zu einer kirchlichen Feier, die denselben Zweck verfolgte, nämlich die Flamme der Vaterlandsliebe anzufachen, das Band der Liebe zwischen Fürst und Volk fester zu schlingen und des himmelreichsten Segen für das hohe Jubelpaar zu erflehen.
Möge die Feier dieses Tages für die empfänglichen Jugendherzen von bleibendem Eindrucke sein! Möge das Vaterland und die vaterländische Volksschule, deren Aufblühen wir den jetztregierenden allergnädigsten Kaiser Franz Josef I. verdanken, auch fernerhin gedeihen und eine immer reichere Blüte entfalten!
Techendorf, im Mai 1879.
Math. Bader Schulleiter
Da mit Erlaß des löblichen k.k. Bezirksschulrathes Spittal v. 23. August 1880 Z. 1164 _ präs. 28./9.1880 _ , nähere Weisungen hinsichtlich der Anlegung und Führung der Schulchronik ertheilt wurden, so wird die vorstehende Chronik fortgeführt und stets ergänzt. Über diese Anordnung enthält daher der leichteren Übersicht wegen die Fortsetzung der Chronik ihrer äußeren Form nach drei Rubriken.
Zeit der Begebenheit Gegenstand Zeit der Eintragung Oktober 1880
16. Juli 1879 Vornahme der Schulvisitation durch den k.k. Bezirksschulinspektor Herrn Joh. Gritschacher aus Greifenburg.
Anfang Aug. 1879 Vornahme einer Religionsprüfung mit den evangelischen Schulkindern hier und zwar von Seite des hochwürdigen Herrn Karl Bauer, welcher Superintendent der Wiener Diöcese a.c. und evang. Pfarrer zu Tressdorf im Gailthale ist.
18. August 1879 Geburtstagsfeier Sr. Majestät des Kaisers, abgehalten frühmorgens im Schulzimmer.
Mitte September 1879 Das Schuljahr 1878/79 wurde, da seither der Schuljahrsbeginn im Herbste stattfand, hier abgeschlossen. Ferien bis Anfang November 1879.
30. und 31. Oktober 1879 Aufnahme der „Schulbeschreibung“ für das Schuljahr 1879/80, wobei hier 37 schulpflichtige Knaben u. 31. Schulpflichtige Mädchen, sonach zusammen 68 schulpflichtige Kinder verzeichnet wurden.
4. November 1879 Beginn des Schuljahres 1879/80, Aufnahme der Schulanfänger beim Unterrichtsanfange.
11. Jänner 1880 Bei der Ortsschulrathswahl gieng allhier Josef Müller, vulgo Kalt zu Gatschach, als Obmann und Johann Müller, „Jank“, als O.Stellvertreter hervor, während Johann Pichler (vlg Untergasser in Neusach), Christof Semmelrock (Glautsch in Techendorf) u. Gastwirth Johann Essl in Gatschach als übrige Mitglieder d. Stimmen erhielten
23. April 1880 Schulinspection (Visitation) u. zwar von Seite des Herrn k.k. Bez.-Schulinspectors J. Gritschacher in Greifenburg.
Bez. Schul Erlaß v. 30ten April 1880 der löbl. K.k. Bezirksschulrath Spittal bringt unterm 30.4.1880 Z. 699 das Verbot der Anwesenheit von Kindern (Schülern) bei versch. Tanzunterhaltungen wegen gänzlicher Abstellung dieses Unfuges in Erinnerung. Das Beisein der Schüler ist selbst in Gegenwart der Eltern hiebei unstatthaft. Erlaß an sämtl. Ortsschulräthe.
Diesseitige Amtsvorlage vom 8. Juli 1880 Ausgefüllter Fragebogen über den Bestand der Volksschule hier im Jahre 1880. /:Abschrift vorhanden:/ Diese statistischen Erhebungen wurden diesmal über höhere Anordnung durch Beschreibung der Schulkinder nach körperlichen Eigenschaften (Farbe der Augen, Haare und Haut) bereichert.
Andere Angaben waren: die hiesige Schule ist eine öffentliche (allgem.) Volksschule für beide Geschlechter; sie ist eine ungetheilte einclassige Schule mit 3 Abteilungen, welchen der Unterricht in deutscher Sprache während d. 46 Schulwochen ertheilt wird. In der obersten Abtheilung wurden wöchentlich 28 Schulstunden abgehalten, wie dies die vom hohen k.k. Kärnt. Landesschulrathe mit Verordnung vom 2. August 1875 Z. 1249 herausgegebenen Normal=Lehrpläne für die Kärnt. Volksschulen vorschreiben. In den weiblichen Handarbeiten wird hier nicht Unterricht ertheilt, auch ist keine gewerbliche, kaufmännische oder landwirtschaftliche Fortbildungsschule mit der Schule verbunden.
Vorerwähnte Statistik. Ferner wurde in vorbezeichneten Fragebogen angeführt, dass der Turnunterricht hier ohne Turngeräthe ertheilt wird, wobei in der wärmeren Jahreszeit der Platz vor dem Schulhause verwerthet werden kann. Ein Schulgarten (Versuchsfeld, Baumschule) ist noch abgängig, da nur ein kleiner Gemüsegarten für den Lehrer da ist.
In der Naturkunde wird gelegentlich landwirtschaftlicher Unterricht ertheilt. Bei Verfassung dieser Statistik enthielt hier die landwirtschaftliche Bibliothek 10 Bände, die Schüler=Bibliothek 44 Bände u. die Lehrerbibliothek 9 Bände. /:Schulbibliothek also zusammen 63 Bände:/ die Schulbibliothek wurde in erwähnter Weise gesondert, da manche Bücher für Schüler ungeeignet waren. Weiter wurde angegeben, dass die vorgeschriebenen Lehrmittel _ ausgenommen eine kleine Sammlung von heimischen Naturkörpern _ vorhanden sind.
Das Schulgebäude, welches ein Eigenthum der vormals evangelischen Schulgemeinde ist, hat bei gutem Bauzustande ein Schulzimmer von befriedigender Beschaffenheit, die Höhe des Schulzimmers (2m 55 cm) ist zu gering, Länge und Breite desselben (6m 80 cm u. 7 m 60 cm) entsprechend. Die 13 Schulbänke sind, weil älteren Datums, zum Theil unzweckmäßig. Der Lichteinfall ist von Seiten möglich, von vorne nicht. Von den 7 Fenstern ist jedes 1 m 14 cm hoch u. 80 cm breit. Die Ofenheizung entspricht, an der Thüre u. an einem Fenster kann für Ventilation (auch im Winter) gesorgt werden.
Statistik am 8. Juli 1880 (Schluß) Der mehrerwähnte Ausweis enthielt bezüglich der Schülerzahl noch folgende Auskünfte:
1. Abtheilung = 12 Knaben u. 12 Mädchen
2. „ = 15 „ 9 Stand vom Ende
3. „ = 11 8 Jänner 1880
____________________________________________
Zusammen 38 Knaben u. 29 Mädchen, also 67 Kinder
Von allen Schülern waren im Alter von 6 bis 12 Jahren 25 Knaben und 25 Mädchen,
dann im Alter von 12 bis 14 Jahren 13 Knaben und 4 Mädchen;
diese 67 Schüler sprechen die deutsche Sprache, und sind hievon 3 Knaben und 4 Mädchen Katholiken und 35 Knaben und 25 Mädchen Evangelische A.C. welch letzteren Schulkindern Lehrer Bader Religionsunterricht ertheilt, während Herr Pfarrer K. Kalt für katholische Kinder Katechet ist. /:den Confirmanden Unterricht ertheilt den evangelischen Kindern, welche das 13. Lebensjahr erreichten resp. überschritten, Herr Pfarrer Carl Steltzer _ (evang. Conf) in Weißbriach.
Die genannten Geistlichen haben hiefür keine Remunation, der Lehrer genießt nach herkömmlicher Weise für Ertheilung des Religionsunterrichtes u. Besorgung des Organistendienstes freies Holz, dann den Futterertrag des Friedhofes. Ein größeres und zwei kleinere Zimmer von guter Beschaffenheit bilden die Lehrerwohnung.
Gehalt des Lehrers: 400 fl.ÖW (III. Gehaltsclasse)
1. Dienstalterszulage: 40 fl. ÖW (seit 1. Juli 1879)
Functionszulage: 30 fl ÖW
u. Lokalzulage 50 fl ÖW
---------------
Zusammen 520 fl ÖW als Einkommen
6. August 1880 Der k.k. Bezirksschulinspector Herr Joh. Gritschacher aus Greifenburg nimmt die Visitation der Schule vor.
16. August 1880 Der k.k. Bezirksarzt aus Spittal a./ Drau, Herr Dr. Porges, besucht die hiesige Schule.
17. August 1880 Feier (Vorfeier) des Geburtsfestes Sr. Majestät des Kaisers im Schullokale. Diesbezügl. Unterricht, Singen patriotischer Lieder u. Bekränzen des Kaiserbildes.
Mitte September 1880 Schluß des Schuljahres 1879/80 und Beginn der Ferien, welche bis Anfang November j. Js. Dauern.
2. Hälfte September 1880 Der Herr k.k. Bezirkshauptmann Joh. Weindorfer in Spittal, scheidet aus diesem Bezirke, um zufolge hohen Ministerialerlasses in Villach in gleicher Eigenschaft zu wirken. Herr Anton Stanfel wurde nun zur Dienstleistung in Spittal berufen, erscheint somit als weiterer Vorsitzender des k.k. Bezirksschulrathes Spittal. (Späterer Antritt)
3. November 1880 Beginn des Schuljahres 1880/81, Eintritt jüngerer Schüler.
27. Novbr. 1880 Mit Bezirksschulraths-Erlaß vom 13./11.1880 Z. 1680 langte am erwähnten Tage der auf diese Schule entfallende Antheil des nun fälligen Jahreserträgnisses der Dr. v. Aichenigg´schen Schulprämienstiftung im Betrage von diesmal 24 fl 57 kr zur Verwendung für Schulzwecke ein.
22. Dezbr. 1880 Ein Erlaß des k.k. Bez. Schulrathes Spittal v. 30./11.1880 Z. 1726, anbelangend die Ermöglichung der unbehinderten u. würdigen Abhaltung religiöser Übungen an Schulen, zur Beachtung eingelangt. (höhere Weisungen) _ Freigebung von Halbtagen hiebei.
22, Dezbr. 1880 An diesem Tage langte auch ein Bezirksschulraths Erlaß v. 6./12.1880 Z. 1772 an sämtl. Ortsschulräthe ein, betreffend die Verlegung des Schuljahrbeginnes auf den 1ten Mai.
6. Jänner Beschluß In der Sitzung vom 6. Jänner 1881 wurde hier aus mehrfachen Gründen der 1. Mai als geeigneter für den Schuljahrsbeginn befunden. Das bezügliche Protokoll unterbreitete man der k.k. Bezirksschulbehörde in Spittal a.d. Drau.
21. Februar 1881 Der hiesige Ortsschulrath theilt mit Zuschrift vom 21. Februar 1881 Z. 6 zur Beachtung mit, dass der k.k. Bezirksschulrath anläßlich eines Falles eröffnet habe: „Über das 14. Lebensjahr kann kein Kind zum Schulbesuche verhalten werden, wenn es die nöthigsten Kenntnisse besitzt und wurden die sommerlichen Schulbesuchsbefreiungen in der Regel bedingungslos ertheilt, daher auch ein Schulbesuch über das gesetzliche Alter hinaus blos aus dem Grunde der sommerlichen Befreiung nicht gefordert werden kann. K.k. Bez.Schulrath Spittal ddo 15./2.1881 Z. 196.
5. März 1881 Herr J. Gritschacher, k.k. Bez. Schulinspector in Greifenburg, ist auf Schulvisitation hier.
Ende April 1881 Wegen Verlegung des Schuljahrbeginnes vom Herbst auf den 1. Mai jeden Jahres (laut Bezirksschulbehördlichen Erlasses Zahl 312) wurde das Schuljahr 1880/81 schon mit letztem April 1881 allhier abgeschlossen. Anordnungen für den Übergang.
2. Mai 1881 Am besagten Tage traten wieder Schulanfänger ein, da hier nun das Schuljahr mit 1. Mai beginnt. Das Schuljahr 1881/82 nahm also mit obigen Tage seinen Anfang.
9. Mai 1881 Da am 10. Mai 1881 die Vermählung unseres durchlauchtigsten Kronprinzen Rudolf mit der Prinzessin Stephanie von Belgien stattfand, so wurde auch die Schuljugend durch Begehung einer entsprechenden Jubelfeier auf dieses Freudenfest im Kaiserhause besonders aufmerksam gemacht.
Erhebend waren die Feierlichkeiten, die aus besagtem Anlasse überall stattfanden. Am 9. Mai nachmittags (4 Uhr) wurden hier die Schüler vom Lehrer auf die außer Oberdorf, u. zwar nördlich vom Gemeindewege gelegenen Urschitz=Anhöhe geführt, woselbst unter Mithilfe einiger größerer Personen Holz zu einem großen Freudenfeuer eifrigst und mit vereinten Kräften gesammelt wurde. Bei Eintritt der Dunkelheit wurde nach vorheriger Ansprache von Seite des Lehrers der Holzstoß in Brand gesteckt;
Pöllerschüsse krachten, andere Freudenfeuer leuchteten von den umliegenden Bergen u. in Greifenburg entwickelten Feuerwerker ihre Thätigkeit. Nach Absingen passender Lieder u. nach vielstimmigen Hochrufen wurde in geordneter Weise der Heimweg angetreten. Der schöne Ausblick ins obere Drauthal trug auch zur Erhöhung der Stimmung bei.
9. Mai 1881 Die zur vorerwähnten Vermählungsfeier erschienene Festschrift von Alois v. Näckler, betitelt „Erzherzog Rudolf, Kronprinz von Österreich“, wurde den lesekundigen Schülern in die Hand gegeben und beim Geschichtsunterrichte hier benützt. Auch half das in der Gesangsstunde vorgenommene „Lied zum Kronprinzen Rudolf“ diese Feier verschönern.
25. Mai 1881 Eintreffen eines Erlasses des löbl. K.k. Bezirksschulrathes Spittal vom 14./5.1881 Z. 537 hinsichtlich des Umfanges der Schulumlagenpflicht an die Ortsschulräthe gerichtet. Es handelt sich hierbei um die gewissen Grundlagen für die Bemessung der Schulumlagen, um Abgrenzung der Schulsprengel nach ihrem territorialen Umfange (Grenzlinien etc), um Beschreibung des Schulsprengels, der Ortschaften und um Verzeichnung der Grenzparzellen der Reihe nach u. Angabe aller jener innerhalb des Schulsprengels befindlichen Parzellen, welche nur einen Theil einer Steuergemeinde umfassen. Hier muß erwähnt werden, dass über Schulbehördliche Anordnung der Sprengel der Schule Techendorf die ganzen Ortschaften Oberdorf, Gatschach, Neusach, Naggl, Techendorf und Tscherniheim zu umfassen hat. In letzteren Orte _ so heißt es in der Sprengelübersicht wäre eine Expositur zu errichten.
Rückblick Da man in puncto Einschulung von Tscherniheim einen Rekurs (wie ein Gemeindeakt darthut) _ einbrachte, so hat der hohe k.k. Landesschulrath in Klagenfurt unterm 22. Jänner 1875 anb Z. 2139 in dieser Angelegenheit Nachstehendes an den löbl. K.k. Bez. Schulrath Spittal gelangen lassen: „ Für Tscherniheim, welches wegen zu großer Entfernung zu einer benachbarten Schule füglich nicht eingeschult werden kann, muß anderweitig, sei es durch Expositur, sei es durch eine eigene selbstständige Schule fürgesorgt werden. Der k.k. Bezirksschulrath wolle daher in dieser Richtung vorerst erheben, ob in diesem Industrieorte an schulpflichtige Kinder seither ein Unterricht überhaupt ertheilt wurde, ob eine Privatschule daselbst bestand oder besteht, wer dieselbe erhielt und eventuell wie viele schulpflichtige Kinder diese Schule in fünfjährigem Durchschnitte besuchten, ob die Glashütte im Betriebe ist, ob der Betrieb für längere Jahre ungestört in Aussicht genommen werden kann und überhaupt ob der Betrieb dieses Etablissement auf den Schulbesuch seitens der Arbeiterkinder von wesentlichen Einfluß ist. Nach diesen Erhebungen wolle der k.k. Bezirksschulrath über die Einschulungsfragen der Ortschaft Tscherniheim neuerlich Beschluß fassen.
Vorherige Schulsprengelfrage Die Eigenthümer der Glasfabrik zu Tscherniheim /:Bürgerschaft Hermagor d.i. deren Mitglieder :/ hatten einen karg entlohnten Lehrer für die Arbeiterkinder aufgenommen. Die sonstigen Daten u. Zustände betreffs Tscherniheims gehören nicht in den Rahmen dieser Chronik. Wegen Auflassung der Glashütte u. sohiniger Einstellung des Glasfabrikbetriebes in Tscherniheim mit Ende des Jahres 1878 wanderten die Partheien von Tscherniheim aus, so dass eine Unterrichtsertheilung dort ebenfalls entfallen konnte und mußte. Auf den am 25. Mai 1881 erhaltenen u. früher erwähnten Bez. Schulrathserlaß wurde nun unter rechter Begründung berichtet (u. zw. Am 19./6.1881), dass wegen fraglicher Einschulung von Tscherniheim die Festsetzung des Schulsprengels Techendorf noch nicht thunlich sei, dass diese entlegene Ortschaft nach Stockenboi eingeschult werden möge und dann den gleichfalls nach Stockenboi eingeschulten Orten Mößl u. Weißenbach wegen besserer Verbindung (Gangbarkeit der Wege) anzureihen wäre. Da die Schulgemeinde Stockenboi darauf nicht eingieng, so blieb einstweilen diese Frage noch unentschieden. Später wird selbe hoffentlich gelöst.
Ende Mai 1881 Es sei erwähnt, dass um diese Zeit die so nothwendigen Jalousien fürs Schulzimmer u. überhaupt für den 1. Stock des Schulhauses fertig waren und in Gebrauch genommen wurden, und dass der Platz vor dem Schulhause für Turnzwecke mehr geebnet worden ist. Johann Winkler, Moserwirth in Techendorf und früherer Ortsschulrathsobmann, starb in dieser Zeit (27. Mai 1881) in seinem 48. Lebensjahre und wurde unter großer Betheiligung hier begraben.
30. Juli 1881 Der Ortsschulrath verfaßt den Voranschlag der fachlichen Schülerfordernisse im bevorstehenden Jahre 1882 und leitet denselben an den hiesigen Gemeindeausschuß zur Amtshandlung nach den Gesetzesbestimmungen. Das ordentliche Erfordernis betrug 59 fl 19 kr und wurde zur Deckung dieser Auslagen pro 1882 die Einhebung einer 5%igen Schulumlage beschlossen.
16. August 1881 Herr Superintendent Karl Bauer aus Treßdorf (Suptdt der Wiener Diöcese) prüft im Beisein des Herrn Pfarrers Modl von Unterhaus und der Herrn Candidaten Lebering u. Siebert aus Wien die evangelischen Kinder der hiesigen Schule aus der Religion, wie eine Bemerkung im Visitationsbuche hier darthut.
18. August 1881 Morgens eine Stunde für die Geburtstagsfeier Sr. Majestät des Kaisers gewidmet in d. Schule, worauf frei war.
23. August 1881 Herr J. Gritschacher, k.k. Bezirksschulinspector des Inspect.-Gebietes Greifenburg – Spittal, nimmt die Visitation der Schule allda vor.
14. September 1881 Die Hauptferien bildeten eine Unterbrechung des mit Anfang Mai 1881 begonnenen Schuljahres 1881/82. Eine andere Ferienzeit kann füglich auf dem Lande nicht eingeführt werden, weil die Kinder zum Viehhüten in der Herbstzeit wegen Abweidens der Grundstücke dringend benöthigt werden. Am erwähnten Tage (14. September) wurde also der Unterricht abgeschlossen. Übrigens mußte der Lehrer /:Bader:/ als Landwehrmann zur Waffenübung nach Villach _ wie schon öfters _ einrücken.
4. November 1881 Mit d. 4ten November wurde der Unterricht wieder aufgenommen resp. fortgesetzt, da die 1 1/2 monatlichen Ferien abgelaufen waren.
24. Jänner 1882 Einlangen eines verständigenden Erlasses des löbl. K.k. Bez. Schulrathes Spittal vom 19. Jänner 1882 Z. 93, in Betreff des Confimanden Unterrichtes in Weißbriach. Den betreffenden (evangel.) Schülern wird der Montag vormittag über Ansuchen des evang. Pfarramtes Weißbriach freigegeben, wogegen dieselben Montag nachmittags wieder hier anderen Unterricht zu erhalten haben. (Über den pünktlichen Besuch zw. Mitte Jänner bis Ostern war zu berichten). Da die übrigen Schüler am erwähnten Vormittage auch Religionsunterricht erhielten, so war die Einrichtung zweckmäßig. Montag vormittags u. am Donnerstag Confirm. Unterricht.
Jahr 1882, Oct, eingel. Im Februar Intimation des k.k. Bezirksschulrathes Spittal vom 18./1.1882 Nr 52, womit in Folge hohen Landesschulrathsauftrages die Verfügung des Ministers für Cultus und Unterricht bekannt gegeben wird, daß eine Betheiligung der öffentlichen und Privat= Volks= u. Mittelschulen, sowie der denselben gleichgestellten Lehranstalten und ebenso die Betheiligung der an den genannten Anstalten bestellten Lehrpersonen an Ausstellungen, Congressen, Lehrerversammlungen im Auslande fortan nur auf Grund einer besonderen staatlichen Bewilligung stattfinden darf, deren Ertheilung über gestelltes Ansuchen dem Landeschef zustehen soll. Die Ertheilung des etwa nothwendigen Urlaubes an öffentl. Lehrer bleibt den hinzu competenten Schulbehörden vorbehalten.
18. März 1882 Schulvisitation allhier, vorgenommen vom Herrn k.k. Bezirksschulinspector J. Gritschacher aus Greifenburg.
29. April 1882 Letzter Unterrichtstag im Schuljahre 1881/82 da der 30. April ein Sonntag war
1. Mai 1882 Beginn des Schuljahres 1882/83 u. Aufnahme neuer (junger) Schüler. Es ist ganz angezeigt, dass die Schulanfänger im Frühjahr eintreten können, wie sich´s im Vorjahre zeigte.
24. Mai 1882 Es langte hier mit bezirksschulbehördlicher Zuschrift vom 12./5.1882 Z. 740 der auf diese Schule entfallende Antheil des Erträgnisses der Dr. Aichenegg´schen Schulprämienstiftung im Betrage von 3 fl 15 kr (für einen bestimmten Zeitraum) ein, welcher Betrag für Schulzwecke verwendet wurde.
Mitte Juni 1882 Da noch von einer früheren diesbezügl. Sendung ein großer Restbetrag da war, so war ein Voranschlage fürs Jahr 1883 die Nachweisung der Deckung aller Ausgaben ohne Schulumlageneinhebung möglich, was mit Beifall aufgenommen wurde.
17. Juni 1882 Es traf ein Erlaß des k.k. Bezirksschulrathes Spittal ddo 15. Juni 1882 Nr 252 bei sämtl. Ortschulräthen des Bezirkes ein, anbelangend die genaue Beachtung der gesetzlichen Vorschriften über Verfassung u. zeitgerechte Vorlage der Schulvoranschläge und Jahresrechnungen, da in Betreff dieser Angelegenheit bei Ortsschulräthen u. Gemeindevorständen Übelstände wahrgenommen wurden. Diese Geschäftsstücke wurden nun bis zur Wiedererstellung der vollkommensten Ordnung alljährlich zur Einsichtnahme von der löbl. K.k. Bezirksschulbehörde abverlangt, welche Controllsmaßregeln für die Schulen gewiß nur nutzbringend waren beziehungsweise sein können.
27. Juni 1882 Einlaufen eines Erlasses des k.k. Bezirksschulrathes Spittal v. 5./6.1882 Z. 853, womit die vom hohen k.k. Landesschulrathe auf Grund eines von der III. Landeslehrerconferenz erstatteten fachmännischen Gutachtens festgesetzten Minimalforderungen bezüglich der Kenntnisse im Lesen, Schreiben und Rechnen, welche zur Erlangung des Entlassungszeugnisses nothwendig sind, zur gewissenhaften Darnachachtung bekannt gegeben werden.
22. Juli 1882 Die Schule wird vom k.k. Bezirksschulinspector Herrn Joh. Gritschacher aus Greifenburg wieder inspicirt. Die Mitglieder des Ortsschulrathes werden hierbei ersucht, die Schule vorschriftsmäßig zu besuchen.
18. August 1882 Das Geburtsfest Sr. Majestät des Kaisers wurde an diesen Tage recht feierlich begangen. Frühmorgens nahm in den geschmückten Schulhausräumlichkeiten vor bekränzten Kaiserbilde diese patr. Feier ihren Anfang, worauf dann im evang. Bethause hier ein vom Herrn Pfarrer C. Steltzer abgehaltener Festgottesdienst folgte, an welcher kirchl. Feier sich außer vielen Erwachsenen auch noch die Schuljugend, die hiesige freiw. Feuerwehr und der Sommergast Herr Karl Ritter von Brasseur aus Wien, k.k. pres. Uhlanen-Major, betheiligten. Die Jugend sang die österr. Volkshymne u. Pöllersalven vertraten das Glockengeläute.
11. September 1882 Über behördliche Anordnung wurden anläßlich der Kaiserreise durch einen Theil Kärntens an bezeichneten Tage am Villacher Bahnhofe Gemeinde=Deputationen zum Empfange Sr. Majestät des Kaisers aufgestellt. Früh nach 1/2 8 Uhr fuhr damals der Hofzug im Südbahnhofe zu Villach, welche Stadt durch einen etwa 2 stündigen Besuch des Kaisers beehrt wurde, unter Hochrufen ein. Lehrer Bader von hier war Mitglied der Gemd. Deputation von Techendorf, ebenso Gastwirt Johann Essl aus Gatschach. Kaiser Franz Josef I. richtete verschiedene Fragen an die meisten Persönlichkeiten in der leutseligsten u. gewinnendsten Weise, Fragen, welche die stete Fürsorge des edlen Monarchen für Land u. Volk genügsam erkennen ließen. Schreiber dieses, Lehrer M. Bader, hatte folgende Fragen hierbei zu beantworten:
„Woher sind Sie gekommen und was sind Sie?
Wie viele Kinder haben Sie in der Schule?
Ist die Schule ein = oder mehrklassig?
Ist der Schulbesuch dort ein fleißiger?“
So sei denn dieser unvergeßliche Tag auch hier angeführt, denn den Schülern mußte doch auch hievon Mittheilung gemacht werden.
13. September 1882 Letzter Schultag vor den Herbstferien.
Mitte September 1882 Es langte an die Ortsschulräthe um diese Zeit ein Bezirksschulraths Erlaß v. 30./7.1882 Nr 309 ein, womit auf den Bestand u. auf den Zweck der für verwahrloste Jugend in Kärnten bestimmten Anstalten /:für Knaben die Rettungsanstalt Waidmannsdorf bei Klagenfurt und für Mädchen die Marienanstalt in Maria-Saal:/ aufmerksam gemacht wird.
3. November 1882 Wiederbeginn des Schulunterrichtes nach Ablauf der Hauptferien
13. November 1882 Tag der Einlangung eines Erlasses des k.k. Bezirksschulrathes Spittal v. 27./10.1882 Nr 1718, womit die vom hohen k.k. Landesschulrathe herabgelangte Instruction zur Behandlung blinder und taubstummer schulpflichtiger Kinder in der öffentl. Volksschule übermacht und Einschlägiges zur Beachtung bekannt gegeben wird.
Am obigen Tage traf auch ein Bez. Schulrathserlaß ein, _ (Spitt. Ddo 31./10.1882 Nr 1543, gerichtet an d. Ortsschulrath zur Verständigung der Schulleitung) anbelangend die Beseitigung mehrerer Mängel bei Behandlung der Schulversäumniß ausweise *. Den Ortsschulräthen wird hiebei auch der einschlägige Normal-Erlaß des hohen k.k. Landesschulrathes neuerdings behufs Beachtung in Erinnerung gebracht.
* Hiebei handelt es sich um Ermöglichung einer sicheren Beurtheilung der Ausbleibensfälle.
24. November 1882 Herr Dr. Porges, k.k. Bezirksarzt in Spittal, hat an diesem Tage die hiesige Schule besucht und dieselbe wegen Scharlacherkrankungen geschlossen. Über den Stand der Scharlachkranken mußte mit Ablauf jeder Woche ein kurzer Bericht erstattet werden.
Epidemiearzt war Herr Dr. L. Engstler in Greifenburg; es erreichte der Stand der Kranken eine beträchtliche Höhe. _ So mußte denn hier mit dem Unterrichte auch die 600jährige Feier der Gründung der allerhöchsten Dynastie Habsburg in Österreich entfallen.
Mit dem einschlägigen Bezirksschulrathserlasse vom 13. Dezember 1882 Nr 1983 wurde der Schule folgendes übermacht: In ein Exemplar des Landes= und Reichswappens, dann die Geschichte Österreichs für die reifere Jugend von Krones, 2 Theile.
Besagtes Werk kam in die Schulbibliothek. Beim Beginne des Unterrichtes (Mitte Jänner 1883) wurde den Schülern die Näckler´sche Festschrift, betitelt „Das Haus Habsburg“, gegen Bezahlung unter Hinweis auf den erwähnten Gedenktag ausgefolgt. Der 27. Dezember 1882 verlief sonach hier ohne Feierlichkeit, u. zwar der Scharlach-Epidemie wegen. Leider forderte diese Epidemie auch 2 Opfer, darunter auch ein zweijähriges Söhnlein des Schulleiters Bader. (Das andere Kind war des Nachbars Töchterlein).
Ende Dezember 1882 Es sei erwähnt, dass dem Johann Müller, vulgo Zöhrer in Techendorf Nr 1, für die Mitbenützung seines „Ziehbrunnens“ _ da die Schule selben benöthigt _ nachhinein seit dem Bestande der öffentlichen Schule hier, d.i. für die Jahre 1872 bis inclus. 1882 mit dessen Einverständniß über vorherige Einigung jährlich 2 fl, also zusammen 22 fl. hier gezahlt wurden.
Man einigte sich diesfalls dahin, an den obigen Eigenthümer für die Mitbenützung des besagten Brunnens in Jahren, in welchen größere Reparaturen (z.B. an der Bauernstube, der Mauer u. den Röhren) vorzunehmen sind, die Hälfte dieser Kosten, in den übrigen Jahren aber jedesmal (jährl.) 2 fl (zwei Gulden ÖW) zu entrichten.
Hiemit war die leidige Brunnenfrage, die auch dem k.k. Bez.-Schulrathe Spitt. vorgetragen wurde u. fast eine gerichtliche Entscheidung erheischte, endlich gelöst.
1. Jänner 1883 Der k.k. Bez. Schulrath Spittal übermacht einen Erlaß vom 20./12.1882 Nr 1487, betreffend die vom h. k.k. Landesschulrathe angeordnete Änderung hinsichtlich des Schuljahrbeginnes. Künftig soll nämlich der Schluß, dann der Beginn des Schuljahres mit der Osterzeit in Verbindung gebracht werden.
15. Jänner 1883 Da der am 9. Jänner 1883 auf Scharlach Nachschau hier gewesene k.k. Bezirksarzt Dr Porges aus Spittal auf Grund von Beobachtungen es gestattete, so wurde mit 15. Jänner 1883 der seit 24. November 1882 eingestellte Schulunterricht wieder aufgenommen. Die Lücke gab wohl genug zu schaffen beim Unterrichte.
20. Jänner 1883 Von der Gemeindevertretung der Ortsgemeinde Techendorf wurden in folge bezirksbehördlichen Auftrages an erwähnten Tage folgende Gemeindeglieder zu Ortsschulrathsmitgliedern für die Schulgemeinde Techendorf gewählt:
Hr. Johann Müller vulgo Jank in Gatschach
Christian Stampfer Stampfer in Neusach
Johann Walker Nemest in Techendorf
Johann Roth Meßner in Gatschach
Andreas Kolbitsch Kolbitsch in Oberdorf
Während Johann Lilg vulgo Obergasser in Neusach
Und Simon Winkler Pfeifer in Oberdorf
Als Ersatzmänner aus der Wahl hervorgingen.
21. Jänner 1883 Bei der hier vorgenommenen Wahl eines Vorsitzenden des Ortsschulrathes und eines Stellvertreters desselben ging Hr Johann Müller vulgo Jank in Gatschach Nr 2, als Vorsitzender (Obmann) und Christian Stampfer vulgo Stampfer in Neusach 8 als Stellvertreter desselben hervor.
29. Jänner 1883 Der k.k. Bez.-Schulrath Spittal zeigt mit Zuschrift (Erlaß( v. 23./1.1883 Zl 117 _ eingelangt am bezeichneten Tage _ unter Rückschluß des Wahlprotokolles an, dass er das Ergebnis der Constituirung des Ortsschulrathes zur Kenntnis und in Vormerkung genommen habe.
Gleichzeitig wird der Ortsschulrath angelegentlich ersucht, sich das Gedeihen der Schule recht angelegen sein zu lassen, auf ein stets anständiges Betragen der Schuljugend außerhalb der Schule eifrigst hinzuwirken, die freundlichsten Beziehungen des Elternhauses zur Schule zu pflegen und die durch die Vorschrift im § 17 des Landesgesetzes vom 8. Februar 1869 (Zl 10) auferlegte Pflicht des Schulbesuches unablässig zu erfüllen.
10. März 1883 Einlangungstag Vom k.k. Bezirksschulrath Spittal wird unterm 14./2.1883 Nr 243 über höhere Anordnung der Erlaß der hohen k.k. Landesregierung für Kärnten, betreffend den unmäßigen Branntweingenuß und die Mittel zur Behebung dieses Übels, mit der entsprechenden Weisung zugemittelt. Einwirkung auf die Jugend durch Lehre und gutes Beispiel. (Näheres im Erlasse).
14. März 1883 Das naturhistorische Landes-Museum in Klagenfurt übersendet in Folge d. Ansuchens vom 28. November 1882 für die hiesige Volksschule eine Sammlung von 117 Stück Mineralien (dabei Felsarten), wofür der gebührende Dank ausgedrückt wird. (Verzeichnis dabei)
21. März 1883 An diesem Tage (Mittwoch der Charwoche) wurde das Schuljahr 1882/83 abgeschlossen, wie dies der schon erwähnte (am 1. Jänner 1883 eingelaufene Bezirksschulrathserlaß über höhere Anordnung mittheilt. Die Sommerschulbefreiungen gelten nun von Ostern an.
24. März 1883 (Einlangungsdatum) Erlaß des k.k. Bezirksschulrathes Spittal vom 13. März 1883 Nr 270 in Betreff der volkswirtschaftlichen Bedeutung der Postsparkassen. Zweck, Einrichtung und Vortheile derselben sind der Jugend und dem Volke durch Belehrung vorzuhalten.
Anregung zum Sparen bildet diese durch das Gesetz geschaffene Einrichtung in vortheilhafter Weise, gewiß ein guter Ersatz für die hier nicht bestehende Schulsparkasse. Vom hiesigen k.k. Postamte, bestehend seit 15. Juli 1882, wurden auch gedruckte Belehrungen in puncto der Postsparkasse zur Ausfolgung an die Partheien ausgegeben. Die bezügl. Unterweisungen blieben nicht aus. (hier ist auch eine Sammelstelle.)
30. März 1883 (Freitag nach Ostern) Beginn des Schuljahres 1883/84, da über Anordnung des h. k.k. Landesschulrathes nun auch hier der Mittwoch in der Charwoche als der letzte Schultag des ablaufenden und der erste Freitag nach Ostern als der erste Schultag im beginnenden Schuljahr zu gelten hat. Eintritt der „Anfänger“.
2. Mai 1883 An diesem Tage erhielt das abgeänderte Reichsvolksschulgesetz, die von Fortschritts= und Schulfreunden wohl nicht beifällig aufgenommene „Schulnovelle“, die kaiserliche Sanction. Das Gesetz soll dem Kaiser missfallen haben, schreibt darüber ein Blatt.
Die unglückliche (ungünstige) Zusammensetzung des Reichsrathes scheint die durch das Reichsvolksschulgesetz vom 14. Mai 1869 begründete österr. Volksschule (Neuschule) in die Bahnen des Rückschrittes lenken zu wollen. Durch das in Rede stehende Gesetz vom 2. Mai 1883, Reichsgesetzblatt Nr 53, wurden die §§n 3,7,8,10,11,15,17,18,19,21,23,29,30,32,36,38, 41,42,46,48,53,54,59,62 u 75 des Gesetzes vom 14. Mai 1869 (R.G.Bl 62) abgeändert. Da vorläufig die Schulgesetznovelle noch nicht in Wirksamkeit ist, so wird zur Zeit der Durchführung Näheres daraus gebracht werden. Eine Schlußbestimmung, § 76 nämlich, lautet „Das gegenwärtige Gesetz tritt, soweit zur Ausführung desselben neue Landesgesetze erforderlich sind, gleichzeitig mit diesen, in allen seinen anderen Bestimmungen aber mit Beginn des der Kundmachung nachfolgenden Schuljahres in Wirksamkeit.“
(hiernach wäre von Ostern 1884 ab allda dieses Gesetz in Kraft.)
8. Juni 1883 Am genannten Tage erschien die Verordnung des Ministers für Cultus und Unterricht zur Durchführung des Gesetzes vom 2. Mai 1883, R.G.Bl. Nr 53. (Durchführungs=Verordnung zum vorbesprochenen Gesetze.)
17. Juni 1883 Voranschlag der Schulerfordernisse fürs Jahr 1884, aufgenommen mit Beschluß des Ortsschulrathes hier am bezeichneten Tage. Zur Deckung der erforderlichen 31 fl 38 kr wird eine 2 %ige Schulumlag einzuheben sein.
7. Juli 1883 Es wird hier vom Herrn k.k. Bezirksschulinspector J. Gritschacher aus Greifenburg vor= und nachmittags (am besagten Tage) Schulvisitation abgehalten. Hiebei waren 24 Knaben und 25 Mädchen anwesend.
19. August 1883 Feier des Geburtsfestes Sr Majestät des Kaisers u. zw. auch in der Kirche
10. November 1883 Über vorherige Intimation des evangel. Pfarramtes Weissbriach (ddo 4./11.1883) führte der Schulleiter Math. Bader die evangelische Schuljugend am erwähnten Tage nach Weißbriach, allwo im Schullokale der Oberclasse gemeinsam mit den dortigen Schülern evang. Confession die Feier des 400jährigen Geburtstages des großen Reformators Dr. Martin Luther begangen wurde. /:Gebet, verständl. Vortrag von Seite des ev. Pfarrers Karl Steltzer u. Singen des Liedes „Ein feste Burg ist unser Gott“ etc machten diese religiöse Feier (Übung) aus.:/
19. November 1883 (Einlangungstag) Es langte ein Erlaß des k.k. Bez. Schulrathes Spitt. v. 10./11.1883 Z. 1619 ein, womit bekannt gegeben wird, dass die Protokolle über die diesjähr. Bezirkslehrerconferenzen bereits dem h. k.k. Landesschulrathe vorgelegt u. die Conferenzbeschlüsse zur Kenntniß genommen werden. Näheres im Erlasse.
So wird das Werkchen „Katechismus der österreichischen Staatsverfassung“ dem Lehrer zum Gebrauche empfohlen. Der Wunsch, dass der freie Verkauf von Büchern u. Bildern, welche die Moralität schädigen, hintangehalten werde, wurde der k.k. Bezirkshauptmannschaft bekannt gegeben. Da es jedoch der Lehrerschaft u. überhaupt Privaten viel leichter ist, solchen Erzeugnissen des Büchermarktes (z.B. bei Krämern u. Hausirern) auf die Spur zu kommen, als der Behörde und deren Organen, so muß an die Lehrerschaft die Aufforderung gerichtet werden, die Behörde hiebei thätigst zu unterstützen und auf derlei Funde aufmerksam zu machen.
Schließlich wird mit diesem Erlasse noch mitgetheilt, dass in Folge Erlasses des hohen k.k. Landesschulrathes v. 7. Oktober d. J. Z 1875 bis zum Herablangen einer definitiven Schul= und Unterrichtsordnung zur Klassificirung des Fleißes nachstehende Notenskala in Anwendung zu kommen habe: 1. Sehr groß 2. Groß 3. Hinreichend u. 4. Gering.
22. November 1883 (Einlangungstag) Auftrag des k.k. Bezirksschulrathes Spittal v. 20./11.1883 Z 2064 in Betreff der Schulsprengelbeschreibung hier, welche in das vom h. k.k. Landesschulrathe angeordnete Formulare zu übertragen kommt. Gewisse Rubriken nur auszufüllen. Bezüglich der Ortschaft Tscherniheim ist mit dem Ortsschulrathe Stockenboi das Einvernehmen zu pflegen und über den Grenzzug zwischen beiden Schulsprengeln ein Übereinkommen anzustreben.
29. November 1883 (Datum des Erhalts) Der Ortsschulrath Stockenboi theilt über hierämtl. Einschreiten unterm 26./11.1883 Z 41 nun mit, dass er Tscherniheim in den Schulsprengel Stockenboi einbeziehen werde, u. gibt derselbe die früheren Grenzparzellen bekannt. (Nähere Auskünfte werden verlangt, damit diese leidige Frage einmal endgültig erledigt wird) Mit ausführl. Bericht v. 23./12.1883 wurde das auf d. ersten Seite ausgefüllte Formulare der Sprengelbeschreibung an die k.k. Bezirksschulbehörde geleitet. (Ortsschulrathsstück) Diese Vorlage wurde dann zur Ergänzung (nöthigenfalls unter steuerämtlicher Auskunftsertheilung) _ retournirt. Mit Stockenboi die Grenze vorläufig festzusetzen. /:wurde ein Grenzzug angegeben:/
31. Dezember 1883 Laut eigenen Journales betrugen im Jahre 1883 die Schulauslagen 44 fl 66 kr. bei 2 fl 18 kr Kassarest, der ohne Umlagen noch verblieb.
21. Februar 1884 (Einlangungstag) Erlaß des k.k. Bezirksschulrathes Spittal vom 8./2.1884 Z 265 in Betreff der Einbringung von Anmeldungen zur Erlangung der Sommerschulbefreiungen im Jahre 1884 nach Maßgabe des Gesetzes vom 2. Mai 1883. D. Verzeichniß der Partheien u. Schüler war bis 15. März d. J. vorzulegen und wurden die seitherigen Schulbesuchszeit, dann eine Angabe der Gesamtleistungen unter Bezeichnung ungenügender Leistungen u. nebst der Schulabtheilung auch die Sittennoten der Kinder beigefügt. Jede Parthei gab d. Befreiungsgründe an.
22. Febr. 1884 Visitation der hiesigen Schule, vorgenommen durch den Herrn k.k. Bezirksschulinspector J. Gritschacher aus Greifenburg.
8. März 1884 (Tag der Einlangung) Intimation (Erlaß) des k.k. Bez.-Schulrathes Spittal vom 3./.3.1884 Z 431, in Betreff der succesiven Einführung der Lesebücher des k.k. Schulbücherverlages an ein=, zwei= u. dreiclassigen Volksschulen des Bezirkes. Die Fibel ist schon mit dem Schuljahre 1884/85 in der 1. Jahresstufe einzuführen (H. Landesschulraths Weisung). Erlaß des k.k. Bezirksschulrathes Spitt. v. 4./3.1884 Z 484, anbelangend die Hebung des Gemüsebaues u. der Waldcultur _ (außer d. Obstbau) _ durch entsprechend eingerichtete Schulgärten. Anzucht von Holzpflanzen u. Gemüsegattungen, Samenbezugsquellen, Leitung und Anleitungen desfalls Termine bei Bestellungen.
9. April 1884 Schluß des Schuljahres 1883/84, weil eben der Mittwoch in der Charwoche als letzter Schultag gilt.
15. April 1884 Aufnahme der Schulbeschreibung für das Schuljahr 1884/85, wobei 40 Knaben u. 41 Mädchen daher zusammen 81 schulpflichtige Kinder getroffen wurden. (diese Anzahl wurde noch nie erreicht allhier.)
18. April 1884 Mit diesem Tage (Freitag nach Ostern) nahm das Schuljahr 1884/85 seinen Anfang. Es wurden sohin hier auch „Schulanfänger“ aufgenommen.
16. Juni 1884 (Einlangungstag) Erlaß des k.k. Bez. Schulrathes Spittal vom 11./6.1884 Z 450, wonach begabte Schüler der Volksschule zum Eintritte in die Vorbereitungsclasse der k.k. Lehrerbildungsanstalt in Klagenfurt zu bewegen sind. /:Besuch dieser Classe in Abnahme, Aussicht auf Staatsunterstützung.:/
18. Juni 1884 Hierseitiger, mit Ortsschulrathsbeschluß v. 18. Juni 1884 angenommener Voranschlag der Schulerfordernisse im Solarjahre 1885. Das ordentliche Erforderniß macht 59 fl 08 kr ÖW aus, die Deckung muß durch Einhebung einer 4 %igen Umlage geschehen.
16. Juli 1884 Der Herr k.k. Bezirkshauptmann A. Stanfel aus Spittal besuchte hier nachmittags anläßlich seiner Anwesenheit bei der Wahlmännerwahl (zur Landtagsabgeordnetenwahl) die hiesige Volksschule.
18. Juli 1884 Tag der Visitation dieser Schule, welche Visitation der Herr k.k. Bezirksschulinspector J. Gritschacher aus Greifenburg im Beisein des Ortsschulrathsobmannes Johann Müller vornahm. Letzterer wird wiederholt um Veranlassung der Beistellung eines Schulgartens angegangen.
25. Juli 1884 Ausfertigungstag der Statistik dieser Volksschule vom I. Semester des Schuljahres 1884/85, wornach zur erwähnten Zeit hier 39 schulpflichtige Knaben und 39 schulpflichtige Mädchen, also zus. 78 schulpflichtige Kinder waren. Schulbesuchende Knaben wurden 31 an der Zahl ausgewiesen _ (darunter 2 Knaben aus dem Schulsprengel Weisach) _, während 30 schulbesuchende Mädchen (darunter ein Mädchen auch aus der Schulgemeinde Weisach) verzeichnet wurden.
Es wurden sohin 61 Schulbesuchende nachgewiesen. Befreit sind im Sommerhalbjahre 1884 hier 10 Knaben u. 10 Mädchen, also zusammen 20 Schüler. Werden die befreiten und die fremden Schüler, (letzteren aus Weisach resp. Kreuz= u. Tröbelsberg) bei dieser Übersicht einbezogen, so stimmen die Zahlen. Der Schulbesuch war von Ostern 1884 ab hier durchschnittlich fleißig bis sehr fleißig, wenn entschuldigte Ausbleibensfälle nicht in Betracht kommen.
18. August 1884 Der Geburtstag Sr. Majestät des Kaisers wurde durch eine einstündige Schulfeierlichkeit am Morgen dieses sonst Schulferien Tages ausgezeichnet. Die Schuljugend wurde durch eine Ansprache des Lehrers auf die Bedeutung dieses Tages aufmerksam gemacht; dieselbe sang dann die österr. Volkshymne und andere Vaterlandslieder unter Mithilfe des Lehrers, welcher das Kaiserbild bekränzt und Fahnen ausgehängt hatte. Pöllerschüsse fehlten hiebei nicht. Eine kirchliche Feier mußte diesmal unterbleiben, weil Hr Pfarrer Steltzer abwesend (auf Reisen) war. Die Jugend war festlich gekleidet.
3. September 1884 (Einlangungstag) Der k.k. Bezirksschulrath Spittal übermacht dem Ortsschulrathe mit Nota vom 1./9.1884 Z 1828 ein Paare der Schulsprengelbeschreibung zum Amtsgebrauche, insbesondere zum Zwecke der Verfassung des Jahresvoranschlages.
8. September 1884 Am bezeichneten Tage (8. Septbr.) starb in Gatschach am Weißensee der pensionierte Lehrer Herr Johann Stanitzer, welcher an der Volksschule in Techendorf 52 Jahre segensreich wirkte. In dieser Schulchronik ist vom Genannten ausführlicher schon vorher die Rede gewesen. Hier sei noch erwähnt, dass der stets sparsam gewesene Schulmann (Stanitzer) seinen Töchtern.
Im Jahre 1877 zu Gatschach (a. Weißensee) ein neues Wohnhaus erbauen ließ, in welchem selbstgegründeten Heim er durch den Betrieb des Krämereigewerbes seiner Familie das Fortkommen ermöglichte. (In letzterer Zeit hatte die älteste Tochter dieses Gewerbe inne.)
10. September 1884 Aus diesem Hause trugen am 10. September 1884 sechs Lehrer die sterbliche Hülle Stanitzers unter Begleitung der Schuljugend, des Ortsschulrathes, der Gemeindevertretung und vieler anderer Gemeindeinsassen auf den Friedhof nach Techendorf. Das vom Kaiser verliehene silberne Verdienstkreuz m. d. Kr. trug der Ortsschulrathsobmann voraus. Diese schöne Betheiligung beim Leichenbegängnisse und die Kranzspenden der Jugend thaten die Achtung kund, welche Stanitzer hier genoß. Nach der zutreffenden Leichenrede sangen die Schüler ein passendes Lied; auch wies Schulleiter Bader auf die Verdienste und Lebensschicksale des Genannten hin.
15. September 1884 Am nebenerwähnten Tage wurde der Schulunterricht geschlossen, da die Herbstferien ihren Anfang nahmen. Im letzteren Vierteljahre kamen bei manchen (bes. kleineren) Schülern Lücken im Schulbesuche vor, und zwar des starken Hustens wegen.
24. September 1884 (Einlangungstag) Wichtigere und daher hier erwähnenswerthe Einläufe in den Ferien:
1) Erlaß des k.k. Bezirksschulrathes Spittal vom 20./8.1884 Nr 1599 in Betreff der Übersiedlungsanzeigen bei Auswanderung schulpflichtiger Kinder in einen anderen Schulsprengel. Der hohe k.k. Landesschulrath ordnete diesfalls an, dass sich in Hinkunft auch die betreffenden Schulleitungen Kärntens von der ihnen bekannt gewordenen Übersiedlung schulpflichtiger Kinder aus dem eigenen in einen anderen Schulsprengel gegenseitig im direkten Wege zu verständigen haben.
2) Erlaß des k.k. Bez.-Schulrathes Spittal vom 5./9.1884 Nr 1867, wodurch die landesschulräthliche Verfügungen in Ausführung der Bestimmungen des Erlasses des hohen k.k. Ministeriums für Cultus und Unterricht vom 12. Febr. 1884 Z 23.122, betreffend die Verminderung der Schreibgeschäfte an den Volksschulen und Abänderung der diesbezüglichen Bestimmungen der Schul= und Unterrichtsordnung, mitgetheilt werden. /: betrifft die Auflassung der Nota im Schulbesuche, die Änderung gewisser Rubriken im Klassen= und Wochenbuche, den Wegfall des Entlassungsbuches und der Schulbesuchszeugnisse, dann damit Zusammenhängendes (Ersatzes) :/
25. September 1884 Dem Lehrer und Schulleiter Mathias Bader wird am bezeichneten Tage die Intimation des hohen k.k. Landesschulrathes in Klagenfurt vom 8./9.1884 Nr 1812, anbelangend die Zuerkennung der 2ten Dienstalterszulagen _ (jährlich 40 fl ÖW) _ , zukommend gemacht.
4. November 1884 Am erwähnten Tage (4./11.) wurde der Schulunterricht wieder begonnen, da die Hauptferien abgelaufen waren.
24. November 1884 (Einlangungstag) Datum der Einlangung eines Bezirksschulraths=Erlasses vom 3. November 1884 Z 2274, womit der auf die hiesige Schule entfallende Antheil des Erträgnisses der Dr. Jak. V. Aichenegg´schen Schulprämienstiftung im Betrage von 5 fl 25 kr ÖW zukommend gemacht wird. Über die Verwendung dieses Antheiles war unter Beiziehung der Vertreter der Kirche (u. Schule) im Beschluß zu fassen.
12. Jänner 1885 Am bezeichneten Tage hat der k.k. Bezirksarzt Herr Dr. Porges aus Spittal A./D. Drau diese Schule besucht.
19. Jänner 1885 (Einlaufstag) Vom ständigen Ausschusse _ (Vorsitzender: Herr Bez. Schulinspector Gritschacher) _ wird an gewisse Fachmänner des Inspectionsrayons Spital=Greifenburg zufolgen Erlasses des h. k.k. Unterrichts=Ministeriums v. 10./11.1884 Z 20.591 wegen Auswahl u. Vertheilung des realistischen Lehrstoffes für die einzelnen Categorien der Volksschulen im Bezirke eine Zuschrift gerichtet. * (Bis 20. Febr. D. J. die Lehrgänge diesfalls aufzustellen u. einzusenden. _ Kosek, Bader u. Mandler für einclassige Schulen bestimmt.)
*Grundsätze hinzu
31. Jänner 1885 Am erwähnten Tage langte ein Auftrag des k.k. Bezirksschulrathes Spittal ddo 28. Jänner 1885 Nr 111 ein, anbelangend die Außergebrauchsetzung der in dem vom hohen Unterrichtsministerium am 31. Mai 1884 herausgegebenen Lehrbücher=Verzeichnisse nicht enthaltenen Bücher für evangelische Religionslehre an hiesiger Volksschule. _ Es sind nur die als zulässig erklärten Religionslehrbücher zu verwenden, wie dies auch bei sonstigen Lehr= und Lesebüchern, sowie Lehrmitteln zu geschehen hat. Die Ausführung dieses Auftrages geschah am ersten Schultage im Februar. Die neuen Religionsbücher werden nach der Durchprüfung eingeführt und später erwähnt werden. (Vorläufig wurde obiges Lehrbücher= Verzeichniß von der k.k. Bezirksschulbehörde Spittal erbeten, dann nach einer diesfälligen Abschrift eine Ansichtssendung bestellt.
Gesehen am 14./3.1885 Gritschacher
14. März 1885 Herr k.k. Bezirksschulinspector J. Gritschacher aus Greifenburg nimmt am besagten Tage, wie vorher auch ersichtlich, hier die Schulvisitation vor.
1. April 1885 Mit diesem Tage, nämlich dem Mittwoch in der Charwoche, wurde das Schuljahr 1884/85 abgeschlossen.
2. April 1885 (Einlaufstag) Es langte hier ein Erlaß des k.k. Bezirksschulrathes Spittal ein (dat. v. 27. März 1885 Zl 187), wodurch die vom hohen k.k. Ministerium für Cultus und Unterricht angeordneten Bezeichnungen für das sittliche Betragen, den Fortgang und den Fleiß der Schüler an allgem. Volksschulen und an Bürgerschulen laut einer diesbezügl. Eröffnung des hohen k.k. Landesschulrathes mitgetheilt werden. Als Sitten=Noten „vollkommen entsprechend, entsprechend, minder entsprechend, nicht entsprechend“, als Fleißnoten „ausdauernd, befriedigend, ungleichmäßig und gering“ und als Fortgangsnoten „sehr gut, gut, genügend, kaum genügend, ungenügend“ angeordnet werden, welche Bezeichnungen vom Schuljahr 1885/86 ab nebst den neuen Formularien der Schulnachrichten in Gebrauch zu kommen haben.
7. April 1885 Aufnahme der Schulbeschreibung hier für das Schuljahr 1885/86, wornach allda 43 Knaben und 42 Mädchen, also zusammen 85 Schulpflichtige Kinder zu verzeichnen waren. Hiezu wird bemerkt, dass hier Blinde, Taubstumme oder körperlich u. geistig Gebrechliche dermalen nicht vorkommen. (Die Schülerzahl hat eine Zunahme erfahren)
8. April 1885 (Einlaufstag) Einlangung eines Bezirksschulrathes=Erlasses vom 27. März 1885 Z 480 in Betreff des gesetzmäßigen Vorganges bei Ausweisung der Schulversäumnisse. (Hinweis auf einschlägige Erlässe, insbesondere aufs Normale des H. k.k. Landesschulrathes hierin.)
10. April 1885 (Freitag nach Ostern) Beginn des Schuljahres 1885/86, Eintritt der „Schulanfänger“ und Verwendung der neuen Schuldrucksorten.
Es wurden hier auch der 2ten und 3. Theil vom „Lesebuch für österreichische Volksschulen“ (Ausgabe in 3 Theilen von G. Zeynek, Dr. Joh. Mich und Alois Steuer) anstatt der Heinrich´schen Lesebücher verwendet, wie dies der am 8. März 1884 hier eingetragene Bezirksschulraths=Erlaß vorschreibt. (:N.B. die Fibel wurde als I. Theil laut Anordnung beim 1. Jahrgange schon mit dem vorigen Schuljahre eingeführt, so dass nun in beiden Jahresstufen der I. Abtheilung die gleiche Fibel aus dem k.k. Schulbücherverlage ( von Dr. Georg Ullrich, J. Vogl u. Franz Branky) in Verwendung steht.
Hier sei noch erwähnt, dass auf Grund der Anmeldungen hiesiger Partheien jenen Schülern dem Gesetze gemäß die Sommerschulbefreiung zugestanden wurde, welche volle 6 Jahre und darüber die Schule besucht haben.
20. Mai 1885 Dem Schulleiter M. Bader wurde behufs Ermöglichung der Ausübung seines Wahlrechtes bei der am 20. Mai (d. Js.) Vormittag hier stattfindenden Reichsraths= Wahlmännerwahl die Freigebung des Vormittagsunterrichtes am 20. Mai l. J. (Mittwoch) gestattet.
17. Juni 1885 Der k.k. Landesschulinspector, nämlich Herr Dr. Josef Gobanz aus Klagenfurt, nahm hier am 17. Juni 1885 (vormittags) die Schulvisitation vor, wie das Visitationsbuch darthut.
29. Juni 1885 Hierseitiger, mit Ortsschulrathsbeschluß vom 29. Juni 1885 angenommener Voranschlag der Schülerfordernisse im Solarjahr 1886. _ Zur Bedeckung des Erfordernisses per 47 fl 58 kr ÖW ist die Einhebung einer 3%igen Schulumlage hinreichend.
6. August 1885 Datum der Einlangung eines Erlasses des k.k. Bezirksschulrathes Spittal vom 3. August 1885 Z 1387, womit in Folge des vom Herrn k.k. Landesschulinspector erstatteten Berichtes das vom H. k.k. Landesschulrathe herabgelangte Urtheil über den Zustand der Schule hier mitgetheilt wird. /:Zufriedenheit.:/ Die Bepflanzung des Platzes vor dem Schulhause mit „Schattenbäumen“ ist beim Ortsschulrath anzuregen und zu betreiben.
10. August 1885 Herr J. Gritschacher, k.k. Bezirksschulinspector, nimmt hier am besagten Tage die Visitation vor.
16. August 1885 Bei Gelegenheit eines Sonntagsgottesdienstes in Techendorf wurde die kirchliche Feier des Geburtstages unseres allergnädigsten Kaisers mit der Schuljugend und freiw. Feuerwehr hier begangen. Die Schüler sangen unter Orgelbegleitung das Kaiserlied und wurden eindringlichst auf die Bedeutung dieses Festes aufmerksam gemacht. Im geschmückten Schulzimmer wurden bei bekränztem Kaiserbilde noch andere Vaterlandslieder angestimmt. Fahnen und Pöllerschüsse fehlten nicht.
7. – 9. September 1885 Der Schulleiter Math. Bader, dem die Freigebung zweier Schultag, (d. J. und 9. Septbr d. J.) gestattet wurde, besuchte in dieser Zeit die Kärnt. Landesausstellung in Klagenfurt, da deren Besichtigung den Lehrpersonen empfohlen wurde und in obiger Zeit auch Sr. Majestät der Kaiser in Klagenfurt weilte.
12. September 1885 An diesem Tage mußte der Schulschluß stattfinden, weil Lehrer Bader zur Waffenübung einrückte.
23. September 1885 Einlangung eines Bezirksschulrathes=Erlasses vom 30./8. D. J. Z 1591, gerichtet an die Ortsschulräthe wegen Fernhaltung der Schulkinder von Leichenwachen, wobei geistige Getränke genossen werden und überhaupt die Gesundheit ungünstige Einflüsse erfährt. Der löbl. K.k. Bez.=Schulrath Spittal übermacht gleichzeitig das für die hierortige Schulbibliothek bestellte Werk unseres durchlauchtigsten Kronprinzen betitelt „Eine Orientreise“, wofür 4 fl 50 kr als Preis abgeführt wurden.
3. November 1885 Am bezeichneten Tage wurde der Schulunterricht wieder aufgenommen, da die Herbstferien zu Ende waren.
14. Dezember 1885 Vom k.k. Bez.=Schulrathe Spittal wird unterm 30. Novbr. 1885 Z 2085 der auf die hiesige Schule entfallende Antheil des Erträgnisses der Dr. Jak. Von Aichenegg´schen Schulprämienstiftung im Betrage von 2 fl 10 kr ÖW zur Verwendung übermittelt.
16. Dezember 1885 Dieses Datum hat der Erlass des k.k. Ministers für Cultus und Unterricht (Z 23.324), anbelangend die gewissenhafte Revision der Schülerbibliothekswerke, wobei alle Bücher, welche ihrem Inhalte nach in patriotischer, religiöser oder sittlicher Richtung irgendwie Bedenken erregen sollten, sofort ausgeschieden, beziehungsweise ferngehalten werden müssen. Die einschlägigen Verordnungen und Erlässe wurden hier seither schon beachtet. Revision bis Ende April d. J. 1886
21. Dezember 1885 Am erwähnten Tage starb in Gatschach der pflichteifrige Ortsschulrathsobmann Johann Müller, vulgo Jank. _
23. Dezember 1885 Hier wurde der Vorgenannte unter Begleitung der Ortsschulrathsmitglieder, der vom Lehrer Bader geführten Schuljugend und vieler Gemeindeglieder in Techendorf zur Erde bestattet. Die Schüler sangen Trauerweisen und dem Todten wurde ein warmer Nachruf gewidmet. _ (Kranzspenden) _
Bis zur nahen Neuwahl hatte der Obmannstellvertreter Hr. Stampfer die Geschäfte zu leiten.
(Bezirksschulraths=Anordnung)
17. Jänner 1886 An diesem Tage geschah die Constituirung des Ortsschulrathes allhier, wobei Johann Müller, vulgo Zöhrer in Techendorf Nr 1 als Obmann (Vorsitzender) und Andreas Lilg vulgo Lipeter in Techendorf Nr 2, als dessen Stellvertreter gewählt wurde. Die anderen Ortsschulrathsmitglieder heißen: Johann Müller vulgo Foitmann in Oberdorf Nr 7,
Johann Roth „Meßner“ Gatschach 14 und Johann Lilg „Obergasser“ Neusach 5, während
Christof Stanitzer, vulgo Schluder in Oberdorf 12 und Simon Domenig vlg Ritschert in Techendorf 8 als Ersatzmänner erscheinen.
3. Febr. 1886 Einlaufstag eines Bezirksschulraths=Erlasses (Spitt. ddo 15./1.1886 Z 109), womit in Folge landesschulräthl. Auftrages die neuere Verordnung des Unterrichts=Minist. zur Beachtung mitgetheilt wird, nämlich die Vermeidung des unnöthigen Wechsels der Lehrbücher _ (auch f. Mittelschulen) _ dann die genaue Beachtung der auf die Approbation u. den Gebrauch von Lehrtexten bezugnehmenden Erlässe u. Verordnungen und die Unzulässigkeit der Anschaffung anderer Bücher od. Lernbehelfe anbelangend. (Liegt im Interesse der Ärmeren.)
Mitte Februar 1886 Um diese Zeit wurde über Erlaß des löbl. K.k. Bezirksschulrathes Spittal vom 9./2.1886 Z 295 die Angelegenheit des Confirmanden=Unterrichtes geregelt, so dass nämlich die Confirmanden am gemeinsamen Religionsunterrichts=Halbtage (Dienstag vormittags) und am schulfreien Donnerstage ihren Unterricht erhalten können, wodurch dem anderen Unterrichte kein Abbruch geschieht. Diese Einführung bewährte sich.
22. März 1886 Der k.k. Bez.=Schulrath Spittal überwachte am nebigen Tage einen Erlaß des H. k.k. Landesschulrathes in Klagenfurt ddo 6./3.1886 Nr 2292, anbelangend die bessere und nachhaltigere Pflege der Schulgärten, die weitere Beischaffung und Wichtigkeit solcher Gärten und die einschlägige Thätigkeit der Lehrer.
2. April 1886 Der k.k. Bezirksschulinspector Herr Gritschacher ist an diesem Tage auf Revision hier. Der Obmann des Ortsschulrathes und dessen Stellvertreter, die auch der Schulvisitation beiwohnen, werden auf die Nothwendigkeit eines Schulgartens hiebei aufmerksam gemacht, ebenso Herr Bürgermeister Müller.
21. April 1886 Hier wurde das Schuljahr 1885/86 abgeschlossen. /:Charmittwoch:/
27. April 1886 Aufnahme der „Schulbeschreibung“ für´s Schuljahr 1886/87, wobei 43 Knaben und 44 Mädchen, zusammen 87 Schulpflichtige verzeichnet wurden. Blinde, Taubstumme und körperlich oder geistig Gebrechliche sind hier nicht vorgefunden worden hiebei. _
30. April 1886 (Freitag nach Ostern) Beginn des Schuljahres 1886/87, Eintritt der „Schulanfänger“ und Aufsteigen reif befundener Schüler in höhere Abtheilungen. Die Sommerschulbefreiung erhielten jene Schulkinder welche volle 6 Jahre oder darüber hinaus die Schule besucht haben.
31. Mai 1886 Herr Dr. Porges, k.k. Bezirksarzt in Spittal a.d. Drau, besuchte die Schule und unterzog mehrere Schulkinder einer Revaccination. Nachmittags begleitete die Schuljugend, von dem Lehrer geführt, einen beim Holzfällen verunglückten u. im Sommer befreiten Mitschüler /: Andreas Zöhrer:/ in Techendorf zu Grabe. (Gerichtliche Obduction gieng der Beerdigung voraus.) Die Schüler sangen passende Lieder beim Begräbnisse. _
10. Juni 1886 An diesem Tage übermachte der k.k. Bezirksschulrath Spittal mit Zuschrift vom 8./6.1886 Z 1195 die vom H. k.k. Landesschulrathe für ärmere Schulen angeschafften, ausgewählten Jugendschriften von Christoph v. Schmid für die hierseitige Schülerbibliothek. (acht Bändchen.) am gleichen Tage langten auch die vom k.k. Bezirksschulrathe der hiesigen Schule zugewiesenen Armenbücher fürs Schuljahr 1886/87 hier ein.
Nachtrag
13. Juli 1886 Einlaufstag einer vom k.k. Bezirksschulrathe Spittal unterm 30. Juni 1886 Z 1209 ausgegangenen Verständigung in Betreff mehrerer Erlässe des hohen k.k. Landesschulrathes. Da diese Erlässe für die Geschichte der Schule keine Bedeutung haben und im betreffenden Amtsstücke ersichtlich sind, so wird hier nur die mitgetheilte Anordnung des k.k. Ministers für Cultus und Unterricht erwähnt, wornach fortan der 19. November als der Tag des Namensfestes Ihrer Majestät der Kaiserin auch an den allgem. Volksschulen bedingungslos freizugeben ist.
16. Juli 1886 Herr J. Gritschacher, k.k. Bezirksschulinspector, nahm am bezeichn. Tage hier die Schulvisitation vor.
18. August 1886 Dieser Tag wurde als Geburtsfest Sr Majestät des Kaisers durch eine Schulfeierlichkeit ausgezeichnet. Die festlich bekleidete Schuljugend sang im geschmückten Schulzimmer das „Kaiserlied“ und bekannte Vaterlandsgesänge, auch thaten Fahnen und Pöllerknall die Bedeutung des Tages kund. Der Tag war schulfrei. Eine Ansprache von Seite des Lehrers fehlte hiebei natürlich nicht.
29. August 1886 Einlangungstag einer Mittheilung des k.k. Bezirksschulrathes Spittal vom 27. August 1886 Z 1759, wornach ein Exemplar der vom Herrn k.k. Bezirksschulinspector Joh. Gritschacher bei der ökonomischen Gesellschaft des Kantons Bern bestellten „12 Grundregeln des Obstbaues“ der hiesigen Volksschule übermittelt werden wird. (30 Exemplare für die Schulen gespendet worden, ein Exempl. hier erhalten.)
7. September 1886 Am bez. Tage wurden die hiesigen Schulkinder evangelischer Religion gelegentlich der Kirchenvisitation in Weißbriach vom Herrn Superintendenten K. Bauer aus der Religionslehre geprüft. (Vormittag u. zwar am Religionshalbtage geschehen.)
13. September 1886 Hier fand der Schulschluß statt, weil der Lehrer Mitte September 1886 zur Landwehr=Waffenübung nach Klagenfurt einrückte.
3. November 1886 Hier wurde nach den Herbstferien der Schulunterricht wieder begonnen.
19. November 1886 Dieser Tag war über neuere Anordnung schulfrei und zwar als Namensfest Ihrer Majestät der Kaiserin Elisabeth. Zwischen 8 und 9 Uhr morgens fand hier im geschmückten, mit Bildern der kaiserlichen Familie gezierten Schulzimmer die Schulfeierlichkeit statt. Einer Ansprache des Lehrers folgte das Absingen eines eigens hiefür geübten Liedes /:Rose vom Baierland:/ auch thaten Pöllerschüsse und Fahnen die Bedeutung des Tages kund.
13. Jänner 1887 Einlangungstag eine Bezirksschulraths=Erlasses (Bez.=Sch.=R. Spittal ddo 31. Dezbr. 1886 Z 2436), womit einige Erlässe des hohen k.k. Landesschulrathes mit getheilt werden. Kurzer Inhalt: In Gemäßheit eines h. Unterrichtsministerial=Erlasses ist das Buch: „Die großen Schlachttage aus dem Nationalkampfe Deutschlands gegen Frankreich im Jahre 1870“ aus allen Schülerbibliotheken der allgemeinen Volksschulen in unauffälliger Weise auszuscheiden.
Vorher erwähnt Weiters ist im vorerwähnten Amtsstücke von der vorzüglichen Ausgabe der Christof v. Schmid´schen Erzählungen, dann von der Zulässigkeit einer Verwendung der „Schulnachrichten“ zu Frequentationszeugnissen beim Übertritte in die Mittelschule und von der Herausgabe eines Lehrbehelfes für Geschäftsaufsätze, betitelt „Österreichische Postheft“, die Rede.
17. und 18. Jänner 1887 An diesen 2 Tagen entfiel der Schulunterricht hier, weil die Schulkinder stark husteten.
8. Februar 1887 Herr J. Gritschacher, k.k. Bez.=Schulinspector, war an diesem Tage auf Visitation hier.
27. Februar 1887 Dieses Datum hat der Erlaß des k.k. Landesschulrathes für Kärnten (Z 449), anbelangend die Einführung gleichförmiger Schreib= und Zeichenrequisiten an den Kärnt. Volksschulen. Bisher herrschte diesfalls keine Gleichförmigkeit, weshalb diese Anordnung in Ausführung eines h. Unterrichts=Ministerialerlasses getroffen wurde. Die Durchführung hat längstens zu Ostern oder im Herbste 1888 zu geschehen, je nachdem das Schuljahr zu Ostern oder im Herbste beginnt. (Für die Schule von Vortheil.)
21. März 1887 Einlaufstag eines Erlasses des k.k. Bez.=Schulrathes Spittal vom 13. März 1887 Z 492, betreffend die über Anordnung des Minist. für Cultus und Unterricht durchzuführende commissionelle Überprüfung solcher Schülerbibliothekswerke, die an einigen Schulen entfernt wurden, jedoch an anderen Schulen gleicher Kategorien desselben Bezirkes unbeanständet blieben. Mit der Überprüfung ist die Bezirkslehrerbibliotheks=Commission oder der ständige Ausschuß der Bezirkslehrerconferenz zu betrauen. (Näheres im Erlasse selbst.)
6. April 1887 Das Schuljahr 1886/87 wurde an diesem Tage (am Mittwoch in der Charwoche) geschlossen.
9. April 1887 Aufnahme der „Schulbeschreibung“ für das Schuljahr 1887/88, wobei 38 Knaben und 42 Mädchen, zusammen 80 Schulpflichtige verzeichnet wurden. Im Sommerhalbjahre 1887 wurden hievon 18 Schulkinder vom Besuche der Schule befreit.
15. April 1887 Beginn des Schuljahres 1887/88, Aufnahme der „Schulanfänger“ und Aufsteigen reif befundener Schulkinder in höhere Abtheilungen dieser einclassigen Volksschule.
9. Juni 1887 Hier langten mit Nota des k.k. Bezirksschulrathes Spittal v. 29. Mai 1887 Z 1078 die fürs Schuljahr 1887/88 der hiesigen Schule zugewiesenen Armenbücher ein.
11. Juni 1887 An diesem Tage langte eine Verständigung von Seite des k.k. Bezirksschulrathes Spittal (ddo 6. Juni 1887 Z 1118) für den Lehrer M. Bader hier ein, wornach der hohe k.k. Landesschulrath laut Eröffnung vom 15. Mai 1887 Z 1000 in Ausführung der Regulierung der Gehaltskategorien der Volksschulen, mit der Rechtswirksamkeit vom 1. Jänner 1887 an, die Lehrstelle der dritten Gehaltsklasse an der Volksschule zu Techendorf in die zweite Gehaltsklasse zu versetzen und die so ausgestattete Lehrstelle dem Lehrer Math. Bader, und zwar unter Einziehung der Localzulage jährlicher 50 fl zu verleihen fand. Der Genannte bezieht sonach vom 1. Jänner 1887 an
Als Gehalt 500 fl
Die bisherige Functionszulage 30 fl
„ „ I. Dienstalterszulage 40 fl
„ „ II. Dienstalterszulage 40 fl
------------------------------------------
Zusammen jährlich 610 fl ÖW
Durch diese Vorrückung wurde nun einem wiederholten Einschreiten des hiesigen Ortsschulrathes Folge gegeben, was dankbarst hier erwähnt wird. Die wohlgeneigte Einflußnahme (Befürwortung) der k.k. Inspectionsorgane und des k.k. Bezirksschulrathes Spittal muß diesfalls auch dankend anerkannt werden.
23. Juli 1887 Am besagten Tage (mittags) traf hier unerwartet bei strömendem Regen Seine kaiserliche Hoheit, der österreichische Erzherzog Albrecht, der rühmlichst bekannte Heerführer unseres Vaterlandes und Sohn des durch den Sieg von Aspern berühmten Erzherzogs Karl in Begleitung eines Adjutanten und Leibarztes ein, im Gasthause „zur Post“ in Techendorf Einkehr haltend.
Der durchlauchtigste Herr Erzherzog besichtigte nach eingenommenem Mittagsmahle von der Brücke aus den Weißensee und setzte um 1/2 4 Uhr nachmittags mittelst einer doppelspännigen Fahrgelegenheit die Reise fort. Auf dem Wege vor dem Schulhause hatte der von der Anwesenheit des hohen Gastes in Kenntnis gesetzte Schulleiter Math. Bader zur besagten Stunde unter Mitnahme zweier Fahnen mit der Schuljugend Aufstellung genommen, um eine Ehrfurchts= und Freudenkundgebung anläßlich des hohen Besuches zum Ausdrucke zu bringen. Seine kaiserliche Hoheit geruhten den Wagen anhalten zu lassen, eine von den Schulkindern unter Beihilfe des Lehrers zum Vortrage gebrachte Strophe der österreichischen
(früher erwähnt) Volkshymne und ein dreimaliges „Hoch“, sowie die freudig bewegten Herzens gesprochenen Worte des Lehrers Bader höchstgeneigtest anzuhören, sodann aber auch in herzgewinnender Weise an die Schuljugend und ihren Lehrer Ansprachen zu richten. Hierauf erfolgte die Weiterfahrt des durchlauchtigsten Herrn Erzherzogs Albrecht, und zwar über Weißbriach nach Hermagor. _ Gott erhalte noch lange den Sieger von Custozza!
3. August 1887 Am bezeichneten Tage hat Herr Gritschacher als k.k. Bez.=Schulinspector im Beisein des Ortsschulraths=Obmanns hier die Schulvisitation vorgenommen.
14. September 1887 An diesem Tage wurde das Sommerhalbjahr abgeschlossen und es begannen die Herbstferien.
4. November 1887 Am besagten Tage wurde der Schulunterricht wieder begonnen. Da zugleich das Winterhalbjahr seinen Anfang nahm, so hatten von diesem Zeitpunkte an auch die im Sommercurse 1887 vom Schulbesuche befreit gewesenen Schulkinder die Schule wieder zu besuchen.
Anfang November 1887 In dieser Zeit wurde der Zaun zum künftigen Schulgarten hergestellt und wurde diesfalls ein Betrag von 39 fl 14 kr verausgabt. Da im Herbste 1887 wiederholter Schneefälle wegen nur die Herstellung des Zaunes möglich war, so wird die 1. Bepflanzung des Schulgartens erst im Jahre 1888 geschehen.
Außen an der Südseite des Schulgartens wurden auch 3 Turngeräthe aufgestellt, nämlich:
1 Barren, 1 Reck und ein Klettergerüst, wofür zusammen 9 fl 10 kr verausgabt wurden. (Das Klettergerüst ist noch nicht ganz fertig, resp. durch Theile zu vervollständigen.)
19. November 1887 Als Namensfest Ihrer Majestät der Kaiserin Elisabeth von Österreich-Ung. war dieser Tag schulfrei. Am Nachmittage vorher wurde im Schulzimmer durch Ansprache, Gesang und Bekränzen des Kaiserin=Bildnisses, sowie durch einschlägigen Unterricht die Schulfeierlichkeit begangen.
4. Jänner 1888 Am erwähnten Tage wurde dem k.k. Bezirksschulrathe Spittal (über Auftrag vom 1./1.1888 Z 4) berichtet, dass die hiesige Schule jetzt von 12 katholischen
„ 67 evangelischen Kindern
daher zusammen von 79 Schulkindern
besucht wird. (Wegen Bestellung der Armenbücher wissenswerth.)
10. Februar 1888 Der gesamte Ortsschulrath und die Gemeindevertretung Techendorf am Weißensee haben unterm 10. Februar 1888 eine Petition um gänzliche Ablehnung des Liechtenstein´schen Schulantrages an das hohe Abgeordnetenhaus des österr. Reichsrathes gerichtet, welche Bittschrift Herrn Reichsrathsabgeordneten O. Nischelwitzer zur Unterbreitung übermittelt wurde. (Antwort desselben beim Gemeindeamte.) Bekanntlich haben die Herren Fürst Liechtenstein et Genossen am 25. Jänner 1888 einen Antrag auf Abänderung der Grundsätze des österr. Unterrichtswesens dem Abgeordnetenhause in Wien vorgelegt, durch welchen Schulantrag außer der geplanten Verminderung der Lehrerbildung eine Verkürzung der Schulpflicht um zwei Jahren die confessionelle Schule, geistliche Schulaufsicht und überhaupt ein Rückschritt im Volksschulwesen Österreichs bezweckt werden soll. (deshalb obige Petition.)
11. Februar 1888 An diesem Tage entfiel der Unterricht, weil Schulleiter Bader in Familien= Angelegenheiten im Gailthale zu thun hatte und hiezu Urlaub erhielt. Für den Faschingmontag (d. 13. Febr 1888) fand aus dem gleichen Anlasse am sonst Schulferien Fasching=Dienstage Schulunterricht statt.
19. März 1888 Der k.k. Bezirksschulrath Spittal übermacht die Verordnung des h. k.k. Landesschulrathes (f. Kärnten) ddo 22. Febr. 1888 Z 405, betreffend die Hintanhaltung der Weiterverbreitung ansteckender Krankheiten durch die Schulen.
28. März 1888 An diesem Tage (Ostermontag) fand zu Gunsten armer Schulkinder der Volksschule Techendorf im Gasthause „zur Post“ hier eine Tanzunterhaltung über Anregung des Schulleiters Bader statt, wobei für Lernmittelbeschaffung in Ansehung erwähnter Kinder 19 fl 70 kr ÖW erzielt wurden. Lehrer Math. Bader zollte den Theilnehmern hiefür den wärmsten Dank und stellte zugleich die Bedeutung der Neuschule, die auch armen Kindern Schulbildung bietet, ins rechte Licht.
3. April 1888 Aufnahme der „Schulbeschreibung“ für das Schuljahr 1888/89, wobei 45 Knaben und 42 Mädchen, zusammen 87 Schulpflichtige verzeichnet wurden. Dass diese Schülerzahl für einen Lehrer zu groß ist, braucht nicht erst näher erörtert zu werden. Im Sommerhalbjahre 1888 wurden 17 Schulkinder vom Schulbesuche befreit.
6. April 1888 Beginn des Schuljahres 1888/89, Eintritt der „Schulanfänger“ und Aufsteigen reif befundener Schulkinder in höhere Abtheilungen dieser Volksschule.
1. Mai 1888 An diesem Tage wurde wegen Freigebung des Religionsunterrichtshalbtages im Schulgarten die Eintheilung in Betreff der Wege, Steige u. Beete etc. vorgenommen und die Herstellung des Kreuzweges und der „Steige“ durchgeführt.
Mai 1888 (1. Hälfte) Durchführung der 1. Bearbeitung und Düngung des Bodens im Schulgarten, wobei hiesige Besitzer auch freiwillig und ohne Bezahlung „Schichten“ leisteten, wie dies auch schon bei Herstellung des Gartenzaunes geschah.
Mitte Mai 1888 Erste Bepflanzung des Schulgartens: Apfel= und Birnkernsaat, Aussäen der Gemüse= und Blumensamen, dann der Samen von Schlingpflanzen.
Mitte Juni 1888 (14. d. M.) Die k.k. Landwirtschafts=Gesellschaft für Kärnten läßt der hiesigen Schulgemeinde 20 fl ÖW als Subvention zur Förderung der Obstbaumzucht durch besondere Pflege des Schulgartens zukommen. Ein Gesuch vom 6. April 1888, betreffend einen Preisnachlass bei d. Pflanzenbestellung für den Schulgarten, fand diese Erledigung, weil das Bestellte nicht zu haben war. Die vorigen Samen wurden deshalb von Ign. Mayer in Wien bezogen.
Mitte Juni 1888 Die Turngeräthe, welche nunmehr im Schulhofe (auf dem Platze südlich vom Schulhause) aufgestellt worden sind, wurden durch Nachschaffungen vervollständigt und fleißig benützt. Beim Klettergerüst wurde eine vom vulgo Plattner in Oberdorf gespendete Kletterstange u. Säule, 1 Schwebereck und 2 Ringe nebst den nöthigen Stricken und Ringeln (auf Gabel=Haken) beigestellt, beim Barren 2 neue Holme u. beim Reck eine Stange mit Stecknägeln beigestellt. Hinzu kamen Ständer für´s Hoch= und Weitspringen, dann die nöthigen 2 Sprungbretter. _ Etwas zu 13 fl wurden hiefür ausgegeben, welchen Betrag der Schulleiter M. Bader einschließlich der Spende der Moserwirthin hier mit 1 fl durch Mitwirkung bei der Musik gelegentlich der Hochzeit von 2 Feuerwehrmännern hier aufbrachte.
27. Juni 1888 Eine an Schulleitung und Ortsschulrath gerichtete Abschiedszuschrift (ddo Spittal 26./6.1888) langt vom scheidenden, zu einer anderen Dienstleistung berufenen Herrn Bezirkshauptmann Stanfel ein. Als gewesener Vorsitzender des k.k. Bezirksschulrathes dankt derselbe für Eifer, Opfer und Mühen betreffs der Schule, welcher er alles Gedeihen wünscht. Der Herr k.k. Bezirkshauptmann Rudolf Bäumen (aus Wolfsberg) ist Nachfolger des Vorgenannten.
27. Juli 1888 Tag der Schulvisitation, welche Visitation Herr J. Gritschacher als k.k. Bezirks= Schulinspector hier vornahm.
18. August 1888 An diesem Tage wurde das Geburtsfest Sr. Majestät des Kaisers gefeiert. Um 8 Uhr morgens versammelte sich die festlich gekleidete Schuljugend im Schulzimmer, welches mit dem bekränzten Kaiserbilde geschmückt war. Im Beisein des Ortsschulrathes hielt der Schulleiter M. Bader eine Festrede, die in ein dreifaches „Hoch“ auf den Kaiser ausklang. Hierauf sangen die Schüler die österr. Volkshymne und andere patriotische Lieder. Pöllerschüsse erdröhnten und Fahnen in den Reichs= und Landesfarben flatterten außen am Schulgebäude.
15. September 1888 Am bezeichneten Tage wurde das Sommerhalbjahr abgeschlossen. _ (Ferien.)
5. November1888 An diesem Tage wurde der Schulunterricht wieder begonnen und da zugleich das Winterhalbjahr seinen Anfang nahm, so mußten auch die im Sommer vom Schulbesuche befreit gewesenen Schulkinder wieder zur Schule gehen.
19. November 1888 Am besagten Tage _ (einem Montage) _ war wegen des Namensfestes der Kaiserin Elisabeth keine Schule. Die Schuljugend erschien in der 1. Vormittagsstunde im Schulzimmer, allwo durch Bekränzen des Kaiserin=Bildnisses, Ansprache und Absingen passender Lieder die Schulfeierlichkeit begangen wurde. Eine Fahne und einige Pöllerschüsse thaten auch die Bedeutung des Tages kund.
1. Dezbr. 1888 An diesem Tage wurde über h. Anordnung kein Unterricht ertheilt. Am 2. Dezember 1888 (einem Sonntage) hätte nämlich die Feier der 40jährigen Regierung Sr. Majestät des Kaisers Franz Josef I. stattfinden sollen. Da jedoch nach dem kaiserlichen Willen dieser Gedenktag durch keine kirchliche oder andere Feierlichkeit ausgezeichnet werden soll, so wurde das einschlägige Festprogramm hier auf einfache Weise am 1. Dezbr. 1888 vormittags durchgeführt, wie folgt: Versammlung der festlich gekleideten , mit Edelweiß bedachten Schulkinder im Schulzimmer, woselbst vor bekränztem Kaiserbilde in Gegenwart dreier Ortsschulrathsmitglieder nach dem gemeinsamen Sprechen eines Gedichtes (Gebet für den Kaiser) zunächst eine eingeübte Jubelhymne zum 2. Dezbr. d. J. vorgetragen wurde.
1. Dezbr 1888 Hierauf hielt Lehrer Math. Bader eine längere Festrede, die mit einem 3maligen „Hoch“ auf den allergnädigsten Kaiser abschloss. Anschließend wurde die österr. Volkshymne nebst einem a. Vaterlandsliede mit Begeisterung gesungen und sodann die Vertheilung der vom Lehrerhaus=Vereine in Wien herausgegebenen Festschrift „Unser Kaiser 1848 – 1888“ unter sämtl. Schulkinder vorgenommen. (Das h. k.k. Ministerium für Cultus und Unterricht hat diese Festschrift als zur Vertheilung an die Schuljugend geeignet bezeichnet, weshalb über mehrseitigen Anempfehlung der hiesige Ortsschulrath der Bestellung und Vertheilung derselben beschloss.) Schließlich wurden an arme Schulkinder Lernmittel vertheilt, zu welchem Zwecke der Gemeindeausschuß hier 2 fl 10 kr durch freiwillige Geldspenden seiner Mitglieder aufgebracht hatte. Die vorstehende Jubelfeier wurde nun mit einem Schulhause kennzeichnete eine Fahne in den Reichsfarben die Bedeutung dieses und des kommenden Tages.
29. Dezbr. 1888 (Einlaufstag) Der k.k. Bezirksschulrath Spittal übermacht ein Decret des h. k.k. Landesschulrathes in Klagenfurt ddo 18. Dezbr. 1888 Nr 3012, wornach die hiesige Lehrstelle in die neue III. Gehaltsclasse in Gemäßheit des Gesetzes vom 31. März 1888 L.G.Bl.N 11 vom 1. Jänner 1889 an eingereicht wird. Lehrer u. Schulleiter Math. Bader erhielt deshalb (laut Anweisung) vom besagten Tage ab nachstehende Bezüge:
Gehalt 540 fl
Functionszulage 30 fl
Und 2 Dienstalterszulagen á 40 fl 80 fl
-----------------------
Zusammen jährl. 650 fl ÖW
27. Jänner 1889 Die Neuwahl des Ortsschulrathes der Schulgemeinde Techendorf, welche am erwähnten Tage durch die Wahl des Obmannes und dessen Stellvertreters beendet wurde, hatte folgendes Ergebniß:
1. Simon Domenig, vulgo Ritschert in Techendorf, als Obmann
2. Johann Müller, Foitmann in Oberdorf, Stellvertreter desselben,
3. Christof Stanitzer, Schluder in “ als sonstige Mitglieder
4. Georg Domenig, Naggler in Naggl,
u. 5. Christof Winkler, Moser in Neusach
während Johann Roth, vulgo Meßner zu Gatschach
und Georg Stampfer, Stampfer zu Neusach
als Ersatzmänner gewählt erscheinen.
2. Febr. 1889 Anläßlich des betrübenden Hinscheidens unseres durchlauchtigsten Kronprinzen Rudolf fand am erwähnten Feiertage vormittags in der evangel. Kirche zu Weißbriach ein Trauergottesdienst statt und wohnten demselben auch die hiesigen Schulkinder unter Führung des Lehrers bei. Herr Pfarrer C. Steltzer hielt von der Kanzel aus eine ergreifende Trauerrede. Die Schüler sangen zuletzt die 1. und 4. Strophe des Kaiserliedes mit Orgelbegleitung. Der hiesige Ortsschulrath, das Presbyterium, der Gemeindeausschuß und viele a. Gemeindeglieder wohnten diesem Gottesdienste bei.
5. Febr. 1889 An diesem Tage fand in Wien die Beisetzung der Leiche des durchlauchtigsten Kronprinzen statt, weshalb über h. Anordnung der Schulunterricht unterblieb. Eine Trauerfahne wurde am Schulgebäude ausgehängt.
11. Febr. 1889 Einer Trauerkundgebung, welche von der Leitung des Zweiglehrervereines „Oberdrauthal“ anläßlich dieses Todesfalles im Kaiserhause an den H. k.k. Bezirkshauptmann in Spittal abgieng, gab Schreiber dieses seine vollste Zustimmung.
(Einlangungstag) Laut Erledigung (über h.ä. Eingabe) ist von Seite des k.k. Bez.=Schulrathes Spittal die Beibehaltung der an hiesiger Schule eingeführten Schulgebete beschlossen worden. (B.Sch.R. ddo 11./1.1889 Z 1822) _ Anstatt dieser im 2. Lesebuche ersichtl. Gebete wollte näml. Der kathol. Religionslehrer die kl. Katechismus für Katholiken enthaltenen Schulgebete einführen.
16. März 1889 Am erwähnten Tage fand hier vor Ostern der letzte Schulunterricht statt, weil die Masern=Krankheitsfälle unter der Schuljugend sich derart mehrten, dass auf Grund eines ärztlichen Ausspruches die hiesige Volksschule geschlossen werden mußte. Vom 18. März 1889 (einem Montage) bis 17. April 1889 (Mittwoch in der Karwoche) konnte daher im alten Schuljahre 1888/89 kein Unterricht mehr ertheilt werden.
20. April 1889 Aufnahme der „Schulbeschreibung“ für das Schuljahr 1889/90, bei welcher Gelegenheit hier 49 Knaben und 39 Mädchen, zusammen also 88 Schulkinder verzeichnet wurden.
4. Mai 1889 Einlangungstag eines Amtsstückes, wodurch der k.k. Bezirkshauptmann in Spittal (Herr R. Bäumer) unterm 29./4.1889 Z 109 mittheilt, dass wegen seiner Ernennung zum Präs. Ministerialsekretär die Leitung der k.k. Bezirkshauptmannschaft Spittal dem Herrn k.k. Bezirkshauptmann Franz Kolenz übergeben wurde. (Enthält auch d. Dank für die Unterstützung im ämtl. Wirken.)
6. Mai 1889 Wegen der Masern=Epidemie konnte am Freitag nach Ostern allhier der Unterricht nicht beginnen und fand die Wiederaufnahme des Unterrichtes deshalb erst am 6. Mai 1889 statt, an welchem Tage auch „Schulanfänger“ eintraten und das Aufsteigen mancher Schüler in höhere Abtheilungen stattfand.
7. Mai 1889 Hier wurden die mit Obstwildlingen bepflanzten Schulgartenbeete den Schülern der 2. und 3. Abtheilung in der Weise zur Pflege zugewiesen, dass jedes Schulkind dieser Abthlgn ein eigenes Beet erhielt. Der Erfolg war hiebei ein günstigerer. Die von der k.k. Kärnt. Landwirtschaftsgesellschaft gespendeten Wildlinge mußten schon vor dem Wiederbeginn des Schulunterrichtes vom Schulleiter angepflanzt werden. Die 2. Hälfte des Schulgartens wurde dem Gemüsebau gewidmet.
13. und 14. Mai 1889 In Ausführung eines Ortsschulraths=Beschlusses vom 12. Mai d. J. wurde zur Feier des 20jährigen Bestandes unseres Reichsvolksschulgesetzes am Vorabend des 14. Mai 1889 auf dem Urschitzkogel außer Oberdorf und auf einer Anhöhe bei Naggl die Höhenbeleuchtung unter Pöllersalven veranstaltet. Der Schulleiter Bader kennzeichnete in seiner Festrede hierbei die Bedeutung der Feierlichkeit, was auch ein anderer Fortschrittsfreund den versammelten Ortsschulrathsmitgliedern und Schulfreunden gegenüber that. Am 14. Mai wurde auch den Schulkindern in der Schule diese Feier klargelegt und darnach die Volkshymne angestimmt.
22. Juli 1889 Am bezeichneten Tage nahm Herr J. Gritschacher als k.k. Bezirksschulinspector hier die Schulvisitation vor.
17. August 1889 Da der 18. August, nämlich der Geburtstag Sr. Majestät des Kaisers, ein Sonntag war und an diesem Tage in der hiesigen Filialgemeinde kein Gottesdienst stattfand, so wurde das besagte Fest allhier in der letzten Nachmittagsstunde des Vortages im Schullocale gefeiert. Angesichts des bekränzten Kaiserbildes hielt der Schulleiter M. Bader eine passende Ansprache, die mit einem 3maligen „Hoch“ auf den Kaiser abschloß. (Schüler mit dem Lehrer brachten es aus.) Das Kaiserlied und andere patr. Gesänge wurden hierauf angestimmt. Pöllerknall und Fahnen thaten gleichfalls die Bedeutung dieser Feier kund.
/:Abends fand mit den Erwachsenen _ darunter m. Sommergästen u. Feuerwehrmännern _ auf dem Seespiegel dieselbe patriot. Feier in einfacher, aber erhebender Weise statt.:/
14. September 1889 Am erwähnten Tage wurde das Sommerhalbjahr abgeschlossen. (Ferien bis Anfang November.)
4. November 1889 An diesem Tage nahm das Winterhalbjahr seinen Anfang. Die im Sommer befreit gewesenen Schulkinder hatten wieder die Schule zu besuchen.
19. November 1889 Dieser Tag war wegen des Namensfestes der Kaiserin Elisabeth schulfrei. Da ein Festgottesdienst nicht stattfand, so wurde die einschlägige Schulfeierlichkeit im Lehrzimmer durch Bekränzen des Kaiserin=Bildes, Ansprache und Anstimmen passender Lieder begangen. Eine Fahne und etliche Pöllerschüsse thaten auch die Bedeutung des Tages kund.
13.–18.ten Jänner 1890 In dieser Woche (vom 13.–18. Jänner 1890 fiel der Schulunterricht wegen Krankheit des Schulleiters M. Bader hier aus.
10.-12.ten Februar 1890 Wegen neuerlicher Erkrankung des genannten Lehrers _ („Stechen“ beim Athmen) _ musste hier an den bezeichneten 3 Tagen der Schulunterricht entfallen. Am 14. Febr. 1890 (Freitag) konnte in folge der durch ärztliche Hilfe eingetretenen Besserung der Unterricht wieder beginnen.
20. Februar 1890 Zur würdigen Erinnerung an den 100jährigen Todestag Kaiser Josefs II. wurde an diesem Tage (einem Donnerstage) im Schulzimmer hier eine Trauerfeier veranstaltet. Dieser Gedenkfeier wohnte außer der festlich gekleideten Schuljugend auch der hiesige Ortsschulrath bei. (Ein Gast war auch da.) Das Schulzimmer war mit einem bekränzten Bildnisse des glorreichen „Schätzers der Menschheit“ geziert und Lehrer Bader entrollte in einer Festrede ein Lebensbild des unvergesslichen Kaisers, worauf die Schüler passende Lieder sangen. Außen am Schulhause flatterte eine Trauerfahne.
2. April 1890 An diesem Tage (Mittwoch in der Charwoche) wurde das Winterhalbjahr und zugleich das Schuljahr 1889/90 geschlossen.
8. April 1890 Aufnahme der „Schulbeschreibung“ für das Schuljahr 1890/91, wobei 85 Schulpflichtige verzeichnet wurden.
11. April 1890 Am bezeichneten Tage (Freitag nach Ostern) fand der Schulbeginn im neuen Schuljahre statt. „Anfänger“ traten ein und zum Aufsteigen reif befundene Schulkinder wurden in höhere Abtheilungen aufgenommen, auch galten von diesem Zeitpunkte an die Sommerschulbefreiungen.
26. Mai 1890 Mit diesem Tage verließ der bisherige Lehrer Hr. Bader Mathias die hiesige Schule, um in einen neuen Wirkungskreis – als Schulleiter in Weißbriach einzutreten. Derselbe wirkte von Ende April 1877 bis zum schon erwähnten Tage mit stets gleichem, rastlosen Eifer und wusste sich, wiewohl er mit consequenter Strenge auf die Durchführung der gesetzlichen Schulbesuchsbestimmungen drang und auch öfter wegen Anschaffung der nothwendigen Lehrmittel an den Geldsäckel der Gemeinde pochte, Vertrauen u. Liebe der Gemeindeinsassen zu erwerben, was daraus hervorgeht, dass er wiederholt in den Gemeindeausschuß gewählt wurde. Ein bleibendes ehrendes Zeugnis gibt ihm auch die bestehende, gut geordnete Feuerwehr, deren zeitweiliger Hauptmann u. Schriftführer er war. Auf seine Anregung wurde auch ein Schulgarte
eingerichtet und eine Baumschule angelegt.
Wie treu und eifrig er stets für das Wohl der Schule und Gemeinde wirkte, davon gibt auch die Anerkennung, wie sie ihm in seinem Enthebungsdekrete des B. Sch. R. Spittal v. 15./5.1890 Z 1202 zu theil wurde, Zeugnis. Die betreffende Stelle lautet: „Der k.k. Bezirksschulrath benützt gleichzeitig diesen Anlass, Ihnen für Ihre an der Volksschule zu Techendorf geleisteten, ersprießlichen Dienste, sowie für Ihr, in außer der Schule an den Tag gelegten, musterhaften Verhalten, den Dank u. die Anerkennung auszusprechen.“
26. Juli Vom 26. Mai bis zum 26. Juli blieb diese Lehrstelle unbesetzt. An diesem Tage trat der Gefertigte die hiesige Lehrstelle an und wurde von der Feuerwehr unserer Ortsinsassen empfangen. Derselbe ist am 21. Oktober 1861 zu Neudörfel österr. Schlesien geboren, absolvirte von 1875 bis 1880 die k.k. Lehrerbildungsanstalt in Troppau und erhielt am 1./11.1880 seine 1. Anstellung als Unterlehrer in Scovjatin, Bez. Saaz in Böhmen, welche Stelle er bis 26./2.1885 inne behielt. Vom 1. März 1885 bis 25. Juli 1890 wirkte er als Lehrer an der Schule in Trebesing.
18. August 1890 Wurde das 60. Geburtsfest Sr. Maj. des Kaisers in der üblichen Weise gefeiert. Am Festgottesdienste in Weißbriach nahmen unsere Sommergäste theil.
19./8.1890 Wurde die hiesige Schule v. Hr. B. Sch. Insp. Gritschacher inspiciert.
8. Feber 1891 Wegen sich mehrender Scharlach= und Diphterieerkrankungen mußte die Schule über ärztlichen Auftrag geschlossen werden und blieb es bis zu Ostern. Der Tod forderte auch aus den Reihen der Schuljugend seien Opfer, da drei liebe Schüler, nämlich Karoline Rohr, Jakob Hubmann und Charlotte Karner der Seuche erlagen.
2. April 1891 Zu Beginn des Schuljahres 1891/92 wurden 7 neue Schüler aufgenommen. Das Schuljahr 1890/91 war für die hiesige Schule kein günstiges, da es durch den Lehrerwechsel und die Scharlach-Epidemie um 15 Schulwochen verkürzt wurde.
In diesem Schuljahre kamen die, auf Grund des Reichsvolksschulgesetzes vom 2. Mai 1883 u. der Verordnung des k.k. Ministeriums für Cultus u. Unterricht v. 8. Juni 1883 Z 10618 u. v. 5. Juli 1890 Z 13113 zur Einführung und wurde der Stundenplan entsprechend modificiert.
Am 1./7. Erfolgte ein Auftrag, alljährlich zu Beginn des Schuljahres den Impfzustand der Schüler nachzuweisen.
Am 18. August wurde das Geburtsfest Sr. Maj. durch einen Schulgottesdienst hier mit Absingung des Kaiserliedes, einer Ansprache des Lehrers in der Schule etc feierlich begangen. Das Glockengeläute vertraten Pöllerschüsse.
1. December wurde der Handarbeitsunterricht eingeführt und nehmen 30 Schülerinnen an demselben theil.