Hochzeitsbräuche

Hochzeitsbräuche

Hochzeiten wurden früher gern gefeiert, gab es doch im Jahresverlauf nicht so viele Feste wie heutzutage.

 

Üblicherweise fanden die meisten Trauungen am Sonntag, Montag und Dienstag statt. Mittwoch und Freitag waren Fasttage, Donnerstag ein Anbetungstag. Am Samstag musste sich der Pfarrer auf die Predigt am Sonntag vorbereiten.

 

Vorwiegend wurde im Jänner, Februar und November geheiratet, im März und Dezember als Monate der Fasten und Adventzeit gab es üblicherweise wenige Trauungen. Es wurde vor allem im Winter geheiratet, war doch fast das gesamte Dorf in der Landwirtschaft tätig.

 

Es gab viele Hochzeitsbräuche wie das Brautwerben durch einen „Werber“, Kastenführen, das Einladen übernahm der „Lader“, der Göti (Taufpate) war Trauzeuge, das Aufhalten die „Sperr“ und das Brautstehlen durften nicht fehlen. Genaueres darüber kann man im Buch „Weißenseetale, Hamatle mein“ nachlesen.

 

Doch gab es zu den Hochzeiten auch Patente (Verordnungen) des Kaisers, weiters des Kreisamtes Villach und des Gerichts Greifenburg. Nachzulesen z. B. im Patenteregister aus dem Jahre 1784-1790:

Klausen“ machen Schrecken, oder Kettenzüchen durch Brauthleith Verboth

 

Circulare dat Villach den 3ten May 1784

 

Macht den Verboth die sogenannte Klausen, oder Schranke et Ketten Ziechung bey Bahsirung eines Brauthbahrs.“

 

1785 wurde es auch verboten bei Trauungen Geld in Opferstöcke oder Klingelbeutel zu werfen:

„… ist das Opfer gehen bei Hochzeiten, Taufen, und Begräbnissen aber ganzlich abgestöllt“

 

Eine Verordnung aus dem Jahre 1790 wiederum regelt das Hochzeitsmahl:

 

„Hochzeitsmahl übermassige sein verbothen“

 

Da sich diese Bräuche bis heute Gott sei Dank erhalten haben, dürfte sich das Volk nicht immer an diese Verordnungen gehalten haben.

©Fian Heidi

Quelle:  Michael Skihar -  Alte Ansichten vom Weißensee in Kärnten

 

 

Bild Michael Skihar  -  Martinskirche Gatschach

 

Bild Michael Skihar  -  Martinskirche Gatschach
Bild Michael Skihar - Martinskirche Gatschach