Wer kannte ihn noch den „Schaarvater“?
Der Name Schaar in Obervellach im Gailtal beim vlg Lipp zu Hause. Der Bauernsohn Georg Schaar wurde 1850 als evangelischer Schullehrer in Weißbriach angestellt.
Aus dem Buch „Heimat zwischen Drau und Gail“: „Nach Christof Ronacher kam Georg Schaar. Er verdiente 130 Gulden, wofür er aber auch Religionsunterricht halten und die Orgel spielen mußte.
Das „Büchereinbinden“ und die „Anstreicherei“ mußten zur Gehaltsaufbesserung dienen. Schaar starb schon mit
36 Jahren.“
Georg hinterließ seine Witwe Barbara Steiner und 3 Kinder. Der jüngste Sohn Georg wurde 1860 posthum erst nach seinem Tod geboren.
Georg Schaar jun. erlernte das Schneiderhandwerk und wurde am Weissensee sesshaft. Auch seine Schwester Anna lebte und arbeitete als Näherin am See. Sie starb 1921 als Inwohnerin in Gatschach 11 beim Binder.
Der Schneidermeister Georg Schaar heiratete 1908 die um 20 Jahre jüngere Theresia Zöhrer, eine Tochter des Wagner- und Tischlermeisters Johann Zöhrer vlg Seerader in Techendorf. Zu der Zeit lebte die Familie in Neusach 10 in Untermiete beim Draxlhof, der in diesen Jahren im Besitz vom Untergasser war.
1909 wurde Tochter Theresia geboren. 1910 Sohn Emil, der tragischerweise mit 12 Jahren an einer Bauchfellentzündung verstarb.
Georg Schaar war aktives Mitglied in Vereinen. 1906 wurde er für 25jährige verdienstliche Tätigkeit bei der FF Weissensee geehrt. Auch beim MGV war Georg Gründungsmitglied als führender Tenor und er blieb dem Verein bis ins hohe Alter treu. Noch 1924 erhielt er die silberne Ehrennadel für 30jährige Sängertreue.
Im Jahre 1926 wurde die Obergasser-Haushälfte Neusach 5 von Familie Schaar angekauft und dort eine Heimat für die Familie eingerichtet.
Noch 1929 wurde der Schneidermeister für 44 Jahre lange selbständige Meistertätigkeit ausgezeichnet. 1931 verstarb Georg Schaar und wurde unter großer Anteilnahme der Weissenseer Bevölkerung in Techendorf beigesetzt.
Seine Tochter Theresia Schaar wurde Besitzerin des Obergasserhauses in Neusach. Sie heiratete 1934 Johann Winkler aus Gassen, Stockenboi. Sohn Johann wurde im selben Jahr geboren. Der jetzige „Schaar“ Johann Winkler übte den Beruf des Zimmermanns in der Zimmerei Stampfer aus. Nach dem 2. Weltkrieg wurde er Bürgermeister der Gemeinde Weissensee. Johann Winkler „Schaarvater“ verstarb 1977, seine Frau Theresia 1997.
Foto aus dem Weissensee Journal 2015 Bericht über Obergasser
von links Neusach 3 vlg Lotz, Nr. 4 Oehler, Nr. 5 und 6 Obergasser/Untergasser Haus der Länge nach geteilt
©Fian Heidi
Quelle: Michael Skihar - Alte Ansichten vom Weißensee in Kärnten