Tavernen am Weissensee
gibt es schon jahrhundertelang. Die ersten Aufzeichnungen über 2 Tavernen (Wirte) finden wir im Urbar (Vorgänger des Grundbuchs) der Herrschaft Greifenburg im Jahre 1524.
So diente Mathes Moser von ainer Hueben worauff Er sitzt Vorchen (Forellen) 200, dient mer von ainem Gut Neu auff gereut Zwey Schilling, dient noch von ainer Taffern Zinspfennig Vier Schilling.
1637 im Stiftregister zahlt Sigmund Moser Abgaben für das Gut und Tafern, 1734 Michl Winkler ein Gemeinderichter und 1797 werden im Urbar die Steuern von Christoph Winkler vlg Moser bezahlt. 5 Jahrhunderte lang durchgehend Gastwirte bis zum heutigen „Wirtmoser“ in Techendorf.
Die zweite Taverne am Weissensee befand sich 1524 in Gatschach: Lorentz Jannco dient von ainer Taffern am Weissensee Zinspfennig Vier Schilling und Sidlpfennig Zwei.
Schon 1485 schrieb der Sekretär des Patriarchen von Aquileja Paolo Santonino in einem Reisebericht über den Weissensee. Mit dem Bischof weilte er in Gatschach um nach den Türkeneinfällen den neuen Altar der St. Martinskirche einzuweihen. Sie stiegen ab im Haus des Nikolaus Janko, wahrscheinlich damals schon eine Taverne.
Im Stiftregister 1637 wird die Abgabe für die Taverne ebenfalls bezahlt von Blasi und Urban Jank, die Hube wurde anscheinend geteilt. Um 1700 zahlten die 2 Besitzer Thoman und Urban Jank die Steuern für die Wirtschaften an die Herrschaft Greifenburg. Untertänig sind die beiden Huben aber an die Herrschaft Grünburg im Gailtal. Im Stiftregister 1751 werden dann die 2 Besitzer ebenfalls angeführt: Michl Winkler und Hans Roßmann.
Das Urbar 1797 enthält schon mehr Informationen über die Besitzer:
Jakob Winkler vlg Pletz, Gatschach 3 und Christoph Rossmann vlg Jongg, Gatschach 2.
Der Pletzwirt und der Jongg zahlten für die Tavernen je 52 Kreuzer. Außerdem mussten Abgaben für das Kriegsdarlehen geleistet werden, die französischen Truppen unter Napoleon standen vor der Tür.
Das Jongghaus brannte 1977 bis auf die Grundmauern nieder und wurde unter der Straße neu gebaut.
Vom Pletzwirt weiß man auch, dass das Gebäude 1618 errichtet und mehrmals umgebaut wurde. Der Gasthof in Gatschach wurde inzwischen das „Hotel zum Weissensee“ aber bewirtet wird hier immer noch nach über 500 Jahren.
©Fian Heidi
Quelle: Michael Skihar - Alte Ansichten vom Weißensee in Kärnten